Faschingsumzug der Superlative
(Geisenfeld, wk)Zum 25-jährigen Jubiläum hatte es die Geisenfelder Faschingsgesellschaft (GFG) geschafft, beim Faschingsumzug mit 20 Gauidwagen durch die Stadt zu ziehen. Natürlich schafft es eine Faschingsgesellschaft nicht allein, so viele Wagen und Fußgruppen auf die Räder bzw. Beine zu stellen, sie wurde kräftig von vielen Faschings- und Burschenvereine aus der Region unterstützt.
Angeführt vom Geisenfelder Prinzenpaar Stefanie I. und Alexander I. mit ihrer Garde startete der Zug vom Parkplatz am TSV-Gelände. Die Wagen der Katholischen Landjugend Aiglsbach, die Faschingscrew Ehrenberg, die Faschingsfreunde Au/Haag, die Hüttenfreunde Leitenbach und viele andere Motivwagen folgten, jeder mit seiner eigenen Musik in enormer Lautstärke, so dass in vielen Wohnungen entlang des Umzuges die Scheiben klirrten.
Alle hatten sich viel Arbeit mit der Gestaltung ihrer Wagen gemacht; so fürchtete die Landjugend Aiglsbach, dass die Eisbären durch den Klimawandel Sonnenbrand bekommen könnten; die Ehrenberger hatten sich als Schlümpfe verkleidet und die Hüttenfreunde Leitenbach warnten vor der GroKo bei der Merkel und Schulz als Boxer im Ring total schlapp in den Seilen hingen („Stimmen verlieren und trotzdem regieren“, so der Spruch). Unpolitisch dagegen die Faschingsfreunde Rockolding mit einem Motivwagen „König der Löwen“. Auch die Waschhausgruppe Vohburg hing Erinnerungen an die Helden ihrer Kindheit nach (Familie Geröllheimer, Dumbo oder Snoopi).
Kommunalpolitisch wurde dagegen von einer Fußgruppe das Parkverbot in zweiter Reihe vor dem Rathaus aufs Korn genommen. Engelbrechtsmünster steuerte dagegen einen ganzen Wagen voller hübscher Häschen bei, die um den verstorbenen Playboy-Gründer Hugh Hefner trauerten. Mehr spielerisch der Wagen der Faschingscrew Winden mit vielen verkleideten „Super-Marios“. Auch die TSV-Kindergarde hatte dem Motto ihrer Faschingsauftritte entsprechend einen Wagen, der von „großer Fahrt“ auf den Weltmeeren verkündete, natürlich vorne weg das junge Prinzen- und Geschwisterpaar Benedikt I. und Sarah I.
Die Mitglieder der Kolpingfamilie setzten sich als Fußtruppe für das Feilenmoos als Schutzgebiet für Einhörner ein. Eine Hüttengruppe aus Vohburg nahm die Sondierungsverhandlungen in Form eines Schulbusses aufs Korn nach dem Motto „Wir haben noch keinen Klassensprecher, wir sondieren noch“. Mit ihrer „Burg“ angefahren kamen die Pfeffenhausener Narren, die später auch noch auf der Narrenbühne einen tollen Auftritt hinlegten. Der Burschenverein Dürnzhausen gab sich dagegen westernmäßig mit den alten Italo-Helden Bud Spencer und Terence Hill. Aus Ingolstadt Hatte die Narhalla einen übergroßen VW-Bully vollgepackt mit Hippies. Der Katholische Burschenverein Pörnbach schickte einen Wagen voller hübschen Enten und Erpeln ins Rennen und die Maibaumfreunde Münchsmünster/Schwaig hatten ein tolles Römerschiff gestaltet mit einem hohen Masten, auf dessen Spitze im Ausguck ein römischer Legionär saß, und das von römischen Legionären begleitet wurde.
Über die Ausbruchsserie im Berliner Gefängnis Plötzensee machte sich der Burschenverein Freinhausen lustig. Den Abschluss des Zuges bildete die Faschingsgesellschaft Vohburg Rot-Blau mit seinem Burgberg dem Prinzenpaar Melanie I. und Simon I. Die Vohburger machten ihrem Name alle Ehre mit kräftigen rot-blauen Dampfwolken.
Nicht aktiv dabei waren aus Termingründen dieses Mal die MitarbeiterInnen der Stadtverwaltung und ihr Bürgermeister. Christian Staudter und Gattin Henriette standen am Straßenrand und genossen den Umzug, in den sich der 2. Bürgermeister Alfons Gigl mit Gattin eingereiht hatte.
Zum Abschluss des Umzuges bot die Narrenbühne vor dem Rathaus eine Show der Faschingsgarden, natürlich zuerst mit Garde und Prinzenpaar der Geisenfelder Faschings Gesellschaft, die Gardemarsch und Prinzenwalzer präsentierten. Ihnen folgte die Kindergarde Denkendorf sowie die TSV Kindergarde Geisenfeld mit ihrem gesamten Programm; den gelungenen Abschluss bildete dann die Narhalla Pfeffenhausen mit Prinzenwalzer und einer Show, die die Zuschauer vor der Bühne frösteln ließ: das Männerballett, erst als Schüler mit Schulranzen angezogen und mit gewagten Hebefiguren, dann fielen die Kleidungsstücke, bis sie nur noch im kurzen Schottenröckchen zu sehen waren. Der Jubel der weiblichen Gäste war laut und begeistert. Und da viele der Faschingsfreunde noch im Faschingsfiber und vor allem durchgefroren waren, bot sich ein Besuch im Klosterstadel an, der von der GFG zu einer Großdisco umgestaltet war mit fetziger Musik vom DJ und einer langen Bar. Hier konnte bis in die Nacht gefeiert werden, denn der große Raum war geheizt.
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