Neues Sachgebiet Integration gestartet
(Pfaffenhofen, hal/rt)Sachgebiet Integration, die Mitarbeiter (v.l.): Flüchtlings- und Integrationsberater Peter Schleibinger (nicht auf dem Bild), Flüchtlings- und Integrationsberater Ivo Georgiev, Flüchtlings- und Integrationsberaterin und Integrationslotsin Anna Kutzer-Meckl, Sachgebietsleiterin Christine Pietsch, Flüchtlings- und Integrationsberater David Flacke, Bildungskoordinatorin für (Neu)-Zugewanderte Galina Römmert-Rühle, Flüchtlings- und Integrationsberaterin Tanja Staimer, Flüchtlings- und Integrationsberater Mario Fahn (nicht auf dem Bild). Foto: Karl Huber
Als zentrale Anlaufstelle in Sachen Integration gibt es jetzt ein neues, gleichnamiges Sachgebiet im Pfaffenhofen Landratsamt, das Landrat Martin Wolf (CSU) ins Leben gerufen und damit zur Chefsache gemacht hat.
„Integration kann man nicht verordnen“, so die neue Sachgebietsleiterin Christine Pietsch; sie ein wechselseitiger Prozess, bei dem es eine entsprechende Aufnahmekultur, aber auch einen Integrationswillen von Seiten der Migranten und Geflüchteten brauche. „Unter den gegebenen Voraussetzungen geht es darum, die Menschen bestmöglich einzugliedern und mit den bestehenden Spielregeln bei uns vertraut zu machen“, sagt Wolf dazu ergänzend.
Um den vielen Facetten der Aufgabe gerecht zu werden, gibt es im Sachgebiet drei Bereiche, die jeweils für bestimmte Zielgruppen zuständig sind: Die Flüchtlings- und Integrationsberater sind in den Gemeinden die direkten Ansprechpartner für die Migranten und Geflüchteten. Für einen Teil der Gemeinden im Landkreis leistet diese Beratung die Caritas. Die Integrationslotsin berät und unterstützt die Ehrenamtlichen, während die Bildungskoordinatorin für Neu-Zugewanderte Angebote und Akteure im Bereich Arbeit, Ausbildung sowie Erziehung und Bildung vernetzt.
„Jeder Bereich bringt hier seine eigenen Wissensinhalte und Kompetenzen ein, so dass wir bei Herausforderungen eine passgenaue Lösung und Maßnahmen erarbeiten können“, so Pietsch. Als zentrale Anlauf-, Koordinierungs- und Vernetzungsstelle rund um das Thema Integration ist das Sachgebiet für den einzelnen Bürger genauso wie für Initiativen, Migrantenorganisationen, Behörden, Arbeitgeber oder andere Ansprechpartner. Bislang besteht das Team des neuen Sachgebiets aus acht Personen.
Im Jahr 2018 wird ein weiterer Stellenausbau stattfinden, um die flächendeckende Beratung und Betreuung der einzelnen Zielgruppen im Landkreis Pfaffenhofen sicherzustellen. Dazu gehört auch die Verstärkung der Stelle der Integrationslotsin, um die Ehrenamtlichen weiterhin zu unterstützen.
Pietsch weiß aus eigener beruflicher Erfahrung, wie wichtig Integration ist und welche Voraussetzungen für ihr Gelingen erforderlich sind. Bevor sie zum Landratsamt kam, war sie als Ehrenamtskoordinatorin für den Bereich Asyl, als Ansprechpartnerin für das Koordinierungszentrum Bürgerschaftliches Engagement und als Asylsozialberaterin und Ehrenamtliche im Bereich Asyl tätig. An beruflichen Kompetenzen verfügt sie sowohl über eine kaufmännische Ausbildung als auch ein Doppelstudium Diplom-Pädagogik mit Schwerpunkt Erwachsenenbildung und ein Magister Artium in Politikwissenschaften, Soziologie und Pädagogik. „Mir ist wichtig, dass wir eine gute Qualität bei der Beratung und Betreuung von Geflüchteten und Migranten, als auch Verantwortlichen in den Gemeinden sicherstellen und mit den Beteiligten offen und transparent zusammenarbeiten“, betont sie.
Eine weitere wichtige Aufgabe des Sachgebiets ist es, Chancen genauso wie Grenzen aufzuzeigen. Denn gerade bei der Zielgruppe der Geflüchteten geht es darum, eine realistische Einschätzung der jeweiligen Perspektiven zu fördern, um über Rückkehrperspektiven genauso zu beraten wie zu Möglichkeiten einer Beschäftigung oder eines Sprachkurses. Zudem ist es in einem Flächenlandkreis wie Pfaffenhofen wichtig, mit dem Sachgebiet Integration einen einheitlichen Ansprechpartner zu haben, der die vielen Integrationsarbeiten im Landkreis bündelt, aber auch Angebote, Informationen und Neuerungen transparent und leicht zugänglich macht.
Ebenfalls unter Federführung des Sachgebiets wird derzeit ein Integrationskonzept vorbereitet, welches konkrete Herausforderungen, Handlungsfelder und Umsetzwege oder Ziele bei der Integrationsarbeit beschreiben wird. Praxisbezug und die Anwendbarkeit sind hier besonders wichtig. Auch die Bürgermeister des Landkreises werden in einer gesonderten Dienstbesprechung die Gelegenheit haben, die Chancen und Herausforderungen, die sie bei der Integration vor Ort haben, zu schildern. Aber auch das Expertenwissen weiterer integrationsrelevanter Akteure, wie etwa der Ausländerbehörde, des Jugendsamts, der Ehrenamtlichen, der Caritas und weiterer sind hierbei erwünscht. „Nur so kann das Integrationskonzept konkret und passgenau erarbeitet werden und einen Mehrwert für alle bringen“, sagt Wolf.
Für Fragen, Anregungen und Informationen steht das in der Pfaffenhofener Löwenstraße 2 untergebrachte Team Integration auch per Telefon (08441/272962) oder über die E-Mailadresse integration@landratsamt-paf.de zur Verfügung.
Mitarbeiter des Sachgebiets Integration bei einem internen Organisationsworkshop. Foto: Landratsamt Pfaffenhofen
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