Ein Hoffnungsschimmer für das Volksfest
(Wolnzach, hr)Die Unterlassungsklage in Bezug auf das Hallertauer Volksfest hat am vergangenen Freitag für Aufregung gesorgt. Bei vielen dürfte die Sorge gestiegen sein, dass es das Traditionsfest am angestammten Ort nicht mehr geben könnte. Gerade vor diesem Hintergrund ist die Bau- und Umweltausschusssitzung mit Spannung erwartet worden. Nach dieser kann man zumindest festhalten: Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
„Ich konnte heute im Vorfeld der Sitzung mit Frau Eder sprechen“, eröffnete Bürgermeister Jens Machold die Sitzung. Ein Satz, der Diskussion um das Volksfest in Teilen eine deutlich andere Konnotation gab, als man es im Vorfeld vielleicht erwartet hätte. „Ich hoffe, dass es abseits der juristischen Auseinandersetzung zu einem weiteren gemeinsamen Gespräch kommen kann“, fügte der Rathauschef an. Es war ein durchaus positives Signal. Eines, das im Übrigen auch von der Klägerin ausgesendet wurde, denn gemeinsame Gespräche gab es in der Vergangenheit kaum.
Die Maßnahmen im Detail
Dass es dem Markt Wolnzach dabei ernst ist, das Volksfest auf rechtlich sichere Beine zu stellen, das zeigte dann der weitere Sitzungsverlauf. Im Detail wurden nochmals die geplanten Baumaßnahmen vorgestellt. So soll der Kühlcontainer versetzt und während der Festtage mobil eingehaus werden. Wie Machold diesbezüglich bestätigte wurden hierfür auch Gespräche mit der Augustiner-Brauerei geführt. „Es wir einen neuen Container geben“, erläuterte die Planerin Steffi Maier. Bei den Planungen wurde aber nicht nur die Situierung der Aggregate, sondern auch der Abtransport der leeren Holzfässer berücksichtigt. Diese sollen künftig ab 22 Uhr innerhalb der Einhausung gelagert werden.
Neben dem Schankbereich werden auch im Bereich der Küche Baumaßnahmen angestrengt, die zu einer erheblichen Minderung des Lärms führen werden. Im Grunde soll die der gesamte Bereich für die Zeit des Volksfestes eingehaust werden. „Damit würde auch durch die Küche kein Lärm mehr nach außen dringen“, erklärte Maier. Auch für die Kühlwägen der Küche wurde eine Lösung gefunden. Eine Garage in Festbauweise, die mit schallabsorbierenden Platten gedämmt ist soll den Lärm dämpfen.
Insgesamt ein Konzept, das bereits von den Experten des Landesamtes für Umwelt für gut befunden wurde. Dass Wolnzach bei der Umsetzung dieser Maßnahmen dabei keinesfalls auf Zeit spielt, sondern die vom Landtag gesetzte Frist bis 30 Juni auch einhalten will, zeigte sich schon alleine in der Tatsache, dass seitens Bürgermeister Macholds bereits eine Vergabe im Eilverfahren vorgenommen worden ist. Die zum Teil kaputten Fenster sollen durch Porenbetonplatten ersetzt werden, was ebenfalls zu einer deutlichen Minderung der Emissionen beitragen soll. „Wenn ich das nicht gemacht hätte, dann hätten wir diese Maßnahme nicht mehr umsetzen können“, so Machold.
Wolnzacher Politik
Wie wichtig es dabei aber ist, dass man hier zügig vorankommt, das zeigt die im Moment auf dem Tisch liegende Unterlassungsklage. „Wenn wir insgesamt nichts machen, dann würde diese auch beim Münchner Verwaltungsgericht Erfolg haben“, erklärte der Rathauschef. So ist also doch auch Eile geboten, will man das Volksfest am Standort halten. In eben dieses Horn stieß auch Gemeinderat Adi Schapfl. „Man beneidet uns von vielen Seiten für dieses schöne Volksfest. Die Kosten um es zu erhalten sind dabei fast nebensächlich.“
Das hingegen sah natürlich Josef Schäch erst einmal ganz anders. „Es scheint mir eine schlüssige Lösung, aber ich kann dies nicht in fünf Minuten beurteilen.“ Dass dieses Konzept bereits am 27. Juli im Gemeinderat vorgestellt und bei nur drei Gegenstimmen angenommen wurde, sei hier nur am Rande erwähnt. Grundsätzlich zielten die Äußerungen Schächs auf die Kosten einer möglichen Generalsanierung ab. Er wollte Zahlen hierfür sehen. Dabei ist aber spätestens seit Freitag klar: Wenn das Lärmschutzkonzept nicht umgesetzt wird, dann braucht man sich auch nicht mehr um eine Generalsanierung kümmern. „Wir müssen diese Maßnahmen jetzt umsetzen, im weiteren werden wir uns dann um die weiteren Problemfelder, wie das Dach kümmern“, so Machold der in diesem Zusammenhang auch eindringlich um das Vertrauen für die geleistete Arbeit warb. Fast schon ein wenig zähneknirschend stimmte Schäch dann am Ende dem Vorschlag der Verwaltung, der im Übrigen nicht nur beinhaltet, dass die Lärmschutzmaßnahmen bis 30 Juni umgesetzt werden, sondern auch die Gesamtkosten für eine Sanierung der Halle ermittelt werden, zu. Einstimmig wurde der Beschluss am Ende verabschiedet.
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