Platzende Hirsche auf der INTAKT Musikbühne
(Pfaffenhofen, mh)
Ob jetzt Michael Altinger und Alexander Liegl die Hirsche waren oder das Publikum zum Platzen gebracht werden sollte, ist am Ende des furiosen Auftrittes der beiden Edelkabarettisten, nicht ganz klar. Heiteres bis auf Weiteres gab es jedoch genug im voll besetzten INTAKT Musikkeller.
Michael Altinger kommt gerne nach Pfaffenhofen, er schätzt nicht nur die intime Stimmung im Refugium von Michel Herrmann, auch das durchaus kritische Publikum, das bis zum Bühnenrand sitzt, hat es ihm angetan. Absurd-dadaistisches Kabarett könnte man das Programm überschreiben, was die beiden Bühnenlausbuben da an Text und Klamauk aneinanderreihen, ist durch und durch gewollt. Wie zufällig reihen sie Solos und Dialoge durcheinander, ein "Best of", "aus unseren besten Programmen die allerletzten Nummern", betont Altinger. "Völlig falsch, aus unseren bestletzten die erstbesten Nummern", korrigiert Liegl.
Altingers unglaubliche Mimik, sein absolutes Oberbayrisch, prallt auf Liegls perfekt gespieltes Deutsch mit gewollten Ausreißern in die Mundart. Konkurrenz um die Gunst des Publikums erzeugt in manchen Szenen eine verschweißte Einheit, hier stehen wir und können nicht anders. Für jeden Aufmerksamkeitsgrad ist etwas dabei, ob jetzt Klamauk oder Philosophie, wer weiß das schon genau.
Michael Altinger und Alexander Liegl hinterlassen ein bestens unterhaltenes Publikum, das im Nachgang noch viel zu erzählen hat. Großes Kabarett im Sinne eines Karl Valentin, tragisch, komisch, perfekt erzählt. „Wia oid werd jetzt a Hena wann mas ned frisst?“ passt perfekt zum Firmling „kennt den Buam ned bringt den Anzug passt hod a“ – muas ma g´seng ham!
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