Günter Grünwald – der „Deppenmagnet“
(Rohrbach, wk)Günter Grünwald sagt von sich selbst, dass er der Deppenmagnet ist, denn er zieht alle Deppen an. Es gibt für ihn immer Begebenheiten, die schief laufen und er ist dabei immer derjenige, den es trifft – derjenige, der die Deppen eben einfach anzieht. Dabei ist nicht alles, was er auf der Bühne erzählt, immer wirklich ihm passiert.
Grünwald ist als Einmann-Theater wirklich eine Nummer für sich. Er steht auf der Bühne, läuft kaum hin und her, außer zu Beginn und Ende der Pause, aber sonst bewegt er gelegentlich Hände und Arme um etwas näher zu erklären, und die ganze Zeit redet er „wie ein Wasserfall“. Dabei kommt er vom Hundertstel zum Tausendstel. Er beginnt mit seinem Freundeskreis und geht nahtlos über zu neuem exotischen Essen, wobei neben allen möglichen fremden Ländern auch plötzlich Sachsen-Anhalt gehört. Aber wenn er sich über heutige Kochsendungen aufregt, bei denen es vor allem um Show und Lacher geht, dann fragt er sich, ob nicht die alten Kochsendungen aus seiner Jugendzeit die besseren waren, denn da hat ein Koch noch erklärt, welche genauen Zutaten er benötigt und wie das Gericht zusammengemischt wird. Heute komme es halt nur auf Gags in der Sendung an, alle Zutaten sind vorbereitet, ohne Erklärungen für die Zuschauer. Und dann sind diese Sendungen auch noch auf den privaten TV-Kanälen. Er lästert über die Leute, die diese Trash-Sendungen sehen, die eben nicht nur die Hartz-IV-Empfänger sind, sondern quer durch die Gesellschaft gehen – sogar sein intelligenter Neffe ist darunter, der sich zu Weihnachten von ihm einen „Südtiroler“ wünscht den sich Grünwald extra aufwändig aus Bozen beschafft, was eigentlich ein „City-Roller“ sein sollte.
Er sieht sich als komödiantischen Kabarettisten, der alltägliche Vorfälle aufspießt und überspitzt. Auch einen (fiktiven) Bericht aus einem Swinger-Club malt er genüsslich aus; besonders das dort interviewte Paar beschreibt er sehr genau, um auf seine eigene Figur und daraus abgeleitet auf seinen Start als Kabarettist als Traumberuf zu kommen. So lässt er das Publikum wissen, dass er als junger Mann super toll aussah und bei einem Casting einen Dauerjob als James Bond bekommen hätte, sich aber doch entschied, Kabarettist zu werden. Um dafür „gut“ auszusehen, ließ er sich vom Schönheitschirurgen äußerlich verunstalten und hätte dadurch richtig Erfolg gehabt.
Mit seinen Darstellungen hatte er die Lacher auf seiner Seite und bekam immer wieder Zwischenapplaus der Zuschauer in der wirklich brechend vollen Turmberghalle in Rohrbach. Grünwald ist mit seinem Programm „Deppenmagnet“ schon seit 2015 auf Tournee und sein Terminkalender verzeichnet bis Jahresende Auftritte in ganz Süddeutschland und Österreich, hinzu kommen TV-Auftritte und sogar ein Musikfestival mit seinen alten Freunden aus der Schulzeit, Robert „Dackel“ Hirmer und Band Rad Gumbo, stehen im Kalender.
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