Ein "Hidden Champion" im Landkreis
(Saal a. d. Donau, hal/sh)"Einblick in die Lehrlings-Werkstatt"
Dr. Heinz Mahlo stand nach dem Krieg im Jahr 1945 vor der Entscheidung: eine Firma in Saal zu gründen oder nach USA auszusiedeln und in die Raumfahrttechnik einzusteigen. Der Physiker entschied sich glücklicherweise für die erste Variante, so Rainer Mestermann, Geschäftsführer des Familienunternehmens Mahlo bei der Vorstellung des Betriebes. Mit dieser Anekdote stellte der Geschäftsführer die Tragweite der Entscheidung des Erfinders Heinz Mahlo heraus. Denn mittlerweile gehört die Firma zu den weltweit führenden Herstellern von Mess-, Regel- und Automatisierungssystemen für die Textil- und Veredelungsindustrie sowie für den Beschichtungs- Folien- und Papierbereich. Der italienische Edelschneider Zegna sowie das deutsche Textilunternehmen Trigema gehören zu den zahlreichen internationalen Kunden von Mahlo.
Die Maschinen werden seit Jahrzehnten ausschließlich in Deutschland produziert, erläuterte der Firmenchef. „Made in Germany“ wird von den Kunden nach wie vor besonders geschätzt. Neben dem globalen Kundenkreis darf nicht außer Acht gelassen werden, dass neben dem Hauptsitz in Saal auch Niederlassungen in Italien, Belgien, Spanien, Brasilien, China und USA mit zu Mahlo gehören. „Auf Hidden Champions wie Mahlo sind wir im Landkreis Kelheim natürlich besonders stolz“, so Landrat Martin Neumeyer.
Rund 220 Mitarbeiter stellen die Maschinen, u.a. die sogenannte Richtmaschine – eine Erfindung des Firmengründers - her. Stoffe für Jeans, Hemden oder Teppiche werden während der Verarbeitung auf Verzüge geprüft und automatisch korrigiert. Denn die sogenannten Schussfäden der Textilien müssen schnurgerade sein - Sensoren überwachen dabei genauestens den Fertigungsprozess, erklärte Greenwood-Mahlo.
Da Mahlo „aus allen Nähten platzt“, wird derzeit eine neue Produktionshalle gebaut, um die Produktionsflächen zu erweitern - Mahlo bekennt sich zum Standort Saal. Doch Mahlo begeistert die Politiker und die Wirtschaftsförderung nicht nur durch die Produkte und bewegende Unternehmensgeschichte, sondern auch durch die spürbar angenehmen Arbeitsbedingungen und die hohe Wertigkeit der eigenen Auszubildenden. Diese können sich in einer eigens für die Azubis errichteten Lehrwerkstatt an Werkzeugen und Maschinen „austoben“; eine ideale praktische Vorbereitung auf die spezifischen zukünftigen Aufgaben als Facharbeiter.
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