Umfangreiche Familien-, Jugend- und Bildungsarbeit im Landkreis
(Pfaffenhofen, wk)Im Kreis-Jugendhilfeausschuss legte die Leiterin des Sachgebiets Familie, Jugend, Bildung den umfangreichen Jahresbericht 2017 über die Fallzahlen, Einnahmen und Ausgaben vor. Außerdem wurden die Ansätze dieses Fachbereichs für den Haushalt 2018 sowie die Jahresplanung für den Bereich erzieherischer Kinder- und Jugendschutz verabschiedet. Auch stimmte der Ausschuss dem Kinderschutzkonzept zu und nahm den Jahresbericht der Johanniter Unfallhilfe zum Thema Tagespflege entgegen.
Sitzung Jugendhilfeausschuss (Archivfoto wk)
Im Jugendhilfeausschuss des Landkreises sind als ordentliche Mitglieder neben den Kreistagsabgeordneten auch Vertreter der Freien Träger der Jugendhilfe, der Jugendverbände und erfahrenen Personen in der Jugendhilfe vertreten und als beratende Mitglieder Vertreter aus Justiz, Polizei, Schulamt, Agentur für Arbeit, der Erziehungsberatung, der Kirchen und die Gleichstellungsbeauftragte. Sie alle haben die Möglichkeit, die Richtung der Familien-, Jugend- und Bildungsarbeit im Landkreis festzulegen und Probleme aus ihrer Sicht zu thematisieren. Doch bei der heutigen Sitzung ging es in erster Linie um Berichte und Finanzen, wobei alle Punkte einstimmig beschlossen oder zur Kenntnis genommen wurden.
Den umfangreichsten Bericht lieferte die Sachgebietsleiterin Elke Dürr, die mit ihrem 80-köpfigen Team die Kreisarbeit bewältigt. Sie ging ein auf die Amtsvormundschaften, Beistands- und Pflegschaften, die sich weder bei den Fallzahlen noch bei den Finanzen gravierend geändert hatten. Etwas rückläufig waren die Betreuungen und Beratungen von Jugendlichen und Familien; neu ausgewiesen wurden Beratungen im Rahmen von Trennungen und Scheidungen für Familien, Kinder und Jugendliche. Ungefähr gleich geblieben sind die Adoptionsverfahren und die Anzahl von Kindern in Vollzeitpflege. Bei der Jugendgerichtshilfe stieg die Zahl der Strafanzeigen von 805 in 2016 auf 914, wobei die größte Zahl auf Jugendliche (573) und Heranwachsende (275) entfiel. Daraus ergaben sich 231 Strafverfahren und 644 wurden im Rahmen eines Diversionsverfahrens eingestellt. Insgesamt wurden dabei 3.491 Sozialstunden angeordnet.
Erziehungs- und Betreuungshelfer mussten 43 Jugendliche betreuen (34 im Vorjahr). Bei der Sozialpädagogischen Familienhilfe wurden 101 Familien mit 209 Kindern betreut. 186 Kinder kamen in stationäre Erziehungseinrichtungen.
Elke Dürr bescheinigt dem Landkreis, bei den Kindertageseinrichtungen gut aufgestellt zu sein mit 58 Kindergärten, 9 Horten und 30 Kinderkrippen, in denen insgesamt über 5.000 Kinder betreut werden. Neben der Fachaufsicht berät der Landkreis auch diese Einrichtungen, ebenso die Tagesmütter, deren Koordination und Auswahl der Johanniter Unfallhilfe obliegt. Dem „Bündnis für Familie“ gehören mit seinen verschiedenen Arbeitsgruppen inzwischen 63 Partner an, die sich um die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen im Landkreis kümmern. Außerdem gibt es im Landratsamt eine koordinierende Kinderschutzstelle (KoKi), die junge Familien, werdende Eltern und Eltern mit Kindern zwischen 0 und 3 Jahren berät. Dass die ganze Arbeit des Fachbereiches nicht ganz billig ist zeigt der geplante Haushaltsansatz für 2018 bei den Ausgaben mit einem Betrag von über 12,7 Mio. Euro und über 4,5 Mio. Euro bei den Einnahmen. Außerdem nimmt der Landkreis über 20.000 Euro in die Hand für freiwillige Maßnahmen wie Elternkurse („Hilfe, mein Kind pubertiert“), Suchtprävention, Medienpädagogische Projekte oder Mobbing, vor allem in Schulen und Elternabenden.
Den Schlusspunkt der Sitzung bildete der Bericht der Leiterin der Johanniter-Koordinationsstelle für Kindertagespflege (Tagesmütter), da dieser Träger vor einem Jahr die Aufgabe im Auftrag des Landratsamtes von der Caritas übernommen hatte. Durch eine Fragebogenaktion haben die Johanniter eine große Zufriedenheit beim Tagesmütter-Angebot sowohl von Eltern- als auch von Tagesmütterseite erfahren können, wobei festgestellt wurde, dass das Angebot an Tagespflege noch ausgebaut werden könnte, wenn sich genügend Tagesmütter bereitfinden würden, denn der Bedarf, sein Kind in eine kleine Gruppe mit einer festen Bezugsperson zu geben statt in eine Kindertagesstätte, besteht.
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