"Je m´appelle" heißt "Ich heiße"
(Mainburg, sh)
„Français pour les petits“ (Französisch für Kleinkinder) lautet der Titel des P-Seminars am Gabelsberger Gymnasium, bei dem sich zehn Schülerinnen aus der Q11 mit frühkindlicher Spracherziehung anhand von Musik auseinandersetzen. Nach den Osterferien geht an die Grundschule, wo man eine eigene Unterrichtssequenz halten wird.
Singen erleichtert das Erlernen von Vokabeln. Das ist didaktisch bewiesen. Wenn die gesungen Lieder dem Alter und Entwicklungsstand der Kinder entsprechen, ist der Effekt doppelt stark. Dieses Wissen machen sich zehn Elftklässlerinnen am GGM zu Nutze, um eine eigenständige Unterrichtsstunde für Grundschüler zu planen und zu organisieren. Das ist nämlich das Thema ihres P-Seminars unter Leitung der Französisch-Lehrkraft Gertrud Lefeber.
Damit die Schülerinnen das nötige Hintergrundwissen erlagen, setzten sie sich zuerst in einem Workshop mit dem Experten Michael Höfner von der Fachakademie für Sozialpädagogik in Höchstadt zusammen. Dieser machte sie allgemein mit den Grundlagen des frühkindlichen Fremdsprachenlernens vertraut, ehe man darauf einging, auf welche Weise die Musik eine erste Annäherung an eine Fremdsprache erleichtert.
„Sie vermittelt einem auf spielerische Art Vokabeln und Aussprache“, sagt Höfner. Konkretisiert wurde das ganze anhand zwei Liedformen: Dem Gestenlied und dem Bewegungslied. Bei letzterem geschieht eine Koordination von Sprache und Bewegung, was wiederum förderlich für das Erlernen und Merken von Vokabeln sei, so der Experte. Ein bekanntes Gestenlied: Mein Hut der hat drei Ecken!
Im Wesentlichen stehen beim Projekt die Wortfelder Zahlen, Tiere, Farben, Weihnachten und Frankreich im Fokus. Da das tägliche Singen durch die Medien weitgehend verdrängt wurde, ist das Singen in der Muttersprache und erst recht in der Fremdsprache nicht mehr selbstverständlich. Auch hier soll das P-Seminar ansetzen. Zugleich erleichtert das frühe Fremdsprachenlernen später den Umgang mit weiteren Fremdsprachen wie Englisch oder Spanisch.
Wenn das Kind nicht älter als sieben Jahre ist, spricht man von frühkindlichem Zweitspracherwerb. Bevor die Schülerinnen Lehrer spielen dürfen, schnuppern sie noch ein wenig Unterrichtspraxis: „An unserer Schule werden wir noch in einer 5.Klasse in Englisch hospitieren und nach den Osterferien in einer 3.Klasse an der Grundschule in Mainburg“, erzählt Larissa Wagensonner von der Q11.
Beim anschließenden Arrangieren eigener Liedmelodien und Texte waren die Schülerinnen ganz schön gefordert. Sie wurden quasi selbst kompositorisch tätig und übten sich beim Finden passender Melodien. « En Allemagne dans un zoo » … spielen die Einen am Xylophon, während die Anderen an der Gitarre klimpern oder am Keyboard sitzen. Die Schülerinnen müssen Strophen finden, die sich auch noch reimen. Untypisch, im Alltag des Französischunterrichts. Möglich, im Rahmen eines P-Seminars. Bon courage ! (* Viel Erfolg!)
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