Tom & Basti waren „a´zwickt“
(Rohrbach, wk)Bass erstaunt waren die beiden „Woidler“ Tom & Basti über die „hinterwäldlerischen Rohrbacher“, denn bei ihrer Frage in den Zeidlmaier-Saal, wer denn ein Fernsehgerät habe, gab es keine Hand, die nach oben ging – sie konnten´s gar nicht glauben, deshalb hätten also die Leut´ gar keine Chance gehabt, die „Hartz IV-Sendungen“ auf Vox und RTL zu sehen.
Es gab im Laufe des launigen Abends im Zeidlmaier-Saal viele Gelegenheiten für die beiden zum Staunen und für die Gäste zum Schmunzeln und Lachen. Es fing schon zu Beginn mit der Frage an, ob denn ihr Dialekt verstanden werde, doch damit hatten die Gäste kein Problem und beim Titel des Programms „A´zwickt“ wussten die Gäste auch, dass es bei ihnen „o´zwickt“ heißen würde – sie verstanden sich also alle ganz gut, die beiden Woidler und die oberbayerischen Gäste.
Die beiden Musikanten (Thomas Hartl, Gitarre und Sebastian Hackl, Steirische) sind bereits seit 15 Jahren musikalisch auf Wanderschaft und inzwischen weit über den Bayerischen Wald hinaus bekannt, sie selbst kennen sich sogar schon seit Schulzeiten. Mit ihren alten, zerrissenen und geflickten Gewändern erinnern sie gern an die typischen alten Vagabunden, die früher von Ort zu Ort zogen und sich in Wirtshäusern und auf Dorfplätzen mit frechen Gstanzln ihren Unterhalt verdienten. Und dass beide nicht nur perfekt ihre Instrumente beherrschten, sondern auch munter drauflos plauderten, machte ihr Programm zu einem liebenswerten Stück alter Wirtshaustradition.
Mit ihrem Heimatdialekt und den meist selbst geschrieben und komponierten Liedern hatten sie die Zuhörer sofort auf ihrer Seite. Dabei ging es zum Beispiel um einen Casinobesuch mit Raclette (Roulette) bei dem der Basti alle seine 1-Euro-Chips auf jedes Feld setzte in der Hoffnung, dort würde das Fleisch gegrillt wie beim Raclette, nur die von ihm nicht gesetzte Null gewann und seine Chips waren fort. Und Tom hatte früher als TV-Lieblingsserien die Richterin Barbara Salisch. Nachdem er sich aber mehrfach hat festnehmen lassen und nicht zu seiner Lieblingsrichterin durfte, weil die in Köln residiert, hatte er sich für Richter Holdt entschieden. Und statt der Einkaufssendung „Shopping Queen“ wollen sie gern selbst ihre eigene TV-Sendung „Wirtshaus-King“ machen, bei dem die Kandidaten Unmengen Bier trinken müssen um dann über den Catwalk zu laufen. Mit diesen Blödeleien aus ihrem angeblich täglichen Leben und ihren Liedern schafften sie es, ihr Publikum gut drei Stunden bei Laune zu halten. Der kräftige Applaus zu Schluss und auch immer wieder zwischendurch zeigte, dass sie das Herz des Publikums erobert hatten.
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