Bewegende Ortsgeschichte im Schloss präsentiert

Die Geschichte Rohrbachs ist seit über 200 Jahren eng mit dem Namen derer von Koch verbunden und so war es kein Wunder, dass die öffentliche Präsentation der zweibändigen Rohrbacher Chronik von Hermann Schwarzmeier auch im Schloss der Familie von Koch vorgestellt wurde. Neben vielen Rohrbachern und Angehörigen der Familien von Koch und Schwarzmeier waren auch der stellvertretende Landrat Anton Westner und Altbürgermeister Dieter Huber erschienen.

stellv. Landrat Anton Westner

Dr. Franz Edler v. Koch jr. begrüßte die vielen Gäste im Ahnensaal des Schlosses, in dem der Hauch der Geschichte wehte und dankte Hermann Schwarzmeier für seine großartige Arbeit, die er mit seinen zwei Bänden vorgelegt habe. Anton Westner als Stellvertreter von Landrat Martin Wolf zeigte sich richtig gespannt auf die Chronik, die er noch nicht kannte. Er lobte Schwarzmeier „Wer seine Wurzeln kennt, lernt sie zu schätzen und zu bewahren“, denn nicht umsonst habe Bayern ein Heimatministerium und neuerdings gibt es auch eines im Bund. Mit der leidenschaftlichen und ausdauernden Arbeit, die Schwarzmeier in das Werk gesteckt habe, werde eine Lücke über das Wissen im Landkreis geschlossen. Für die aus verschiedenen Gründen abwesenden Bürgermeister und seine Stellvertreter übernahm Gemeinderätin Beate Kempf die Grußworte der Gemeinde, die mit der Übernahme der Druckkosten das Werk gefördert hatte und überreichte Hermann Schwarzmeier einen mit seinen Initialen verzierten Füllfederhalter. Sie erinnerte auch an den vor kurzem verstorbenen Rohrbacher Ehrenbürger Dr. Raymond Wilson, für den die Anwesenden eine kurze Gedenkminute einlegten und der an diesem Tag 90 Jahre alt geworden wäre.

Franz Edler von Koch sen.

Prof. Dr. Wilhelm Kaltenstadler

Hausherr Franz Edler v. Koch sen. begrüßte als Laudator Prof. Dr. Wilhelm Kaltenstadler, der aufgrund seiner angeschlagenen Stimme leider nicht so umfangreich auf die Chronik eingehen konnte, wie ursprünglich gedacht. Er lobte das unternehmerische Talent von Hermann Schwarzmeier, der die Chronik im Eigenverlag zusammen mit der Gemeinde Rohrbach herausgegeben habe. Band I. beinhalte die Geschichte des Ortes und der Familie von Koch und deren Vorläufer, Band II. befasse sich mit den Höfen in der Hofmark Rohrbach. Schwarzmeier habe sehr viele Quellen ausgewertet und das Schloss Rohrbach sei dabei einer der Hauptlieferanten gewesen, denn dort seien 400 Jahre Geschichte aufbewahrt gewesen. Schwierig sei das Quellenstudium vor allem auch deshalb gewesen, weil viele der Urkunden, Briefe etc. zum Teil in altdeutscher Schrift, in verschiedenen Sprachen (Latein, Französisch, mittelalterlichem Bairisch) verfasst worden seien. Kaltenstadler ging auch auf die Geschichte der Familie von Koch sowie auf die scheinbare Gründerin Rohrbachs, die Nonne Peretkund, ein, die den Bereich Rohrbach im Jahr 869 mit der Freisinger Traditionsurkunde dem Freisinger Bischof vermacht hatte sowie auf den Rinnberger Sprachwissenschaftler Johann Jakob Schmeller.

Hermann Schwarzmeier

Hermann Schwarzmeier las einige Auszüge aus der Chronik, besonders über die Familie von Koch, angefangen beim Urahnen, dem königlichen Finanzdirektor Alois bis in die Nachkriegszeit mit dem damaligen Rohrbacher Bürgermeister und Landrat Franz Edler von Koch. Darüber hinaus erläuterte er auch seine Recherchen und die Probleme, die sich ihm in den Weg gestellt hatten. Durch seine Forschungen habe sich auch ergeben, dass Rohrbach aufgrund der Schenkungsurkunde der Nonne Peretkund als die älteste Gemeinde im Landkreis nächstes Jahr sein 1150. Jubiläum feiern könne. Er war sich dabei nicht ganz sicher, ob sich jeder darüber freuen würde, vermerkte er schmunzelnd.

Die Buchpräsentation wurde musikalisch von der Ossenzhausener Nikolausmusik begleitet und endete mit einem Imbiss im Schloss.