Blasmusik-Schmankerl
(Wolnzach, ls)Es ist eine schöne Tradition, zu der die Wolnzacher Marktkappelle jedes Jahr einlädt. Bei ihrem alljährlichen Frühjahrskonzert lieferte sie einem voll besetztem Auditorium in der Aula des Hallertau Gymnasiums den Beweis für ihr musikalisches Können und sorgten für einen kurzweiligen Sonntagabend. „Na, war doch gar nicht schlecht, oder?“, fragte am Ende Hans-Heiner Bettinger sein Publikum, das die Musiker nicht ohne einer deutlichen Forderung nach Zugaben von der Bühne entließ.
Schon das erste Stück „Nordic Fanfare-Overture“ von dem niederländischen Komponisten Jacob de Haan zeigte, auf was sich die Zuhörer an diesem Abend eingelassen hatten. Das Stück verbreitete gleich zu Beginn eine große Portion des so typischen Bläser-Pathos. Und die Reise ging danach weiter: Ein Walzer „voll innerer Spannung“, danach ein Solo für Trompete und Tenorhorn. Vor allem die beiden Solisten, Martin und Andreas Gudera, ernteten für ihre Darbietung ein großes Lob von ihrem Dirigenten. „Wenn man hobbymäßig Instrumente so bedienen kann, verdient das den größten Respekt“, machte er deutlich.
Mit dem „Zigeunerbaron“ von Johann Strauß begaben sich die Musiker laut Bettinger in absolutes Neuland. „Es war für alle Beteiligten hier ein steiniger Weg“, räumte er ein. Diffizil und ausdifferenziert – schon beim Zuhören konnte einem bei den vielen Rhythmuswechseln und sich immer neu inszenierenden Themen schwindlig werden. Fast jedes Instrument hatte in dem Stück sein Glanzmoment und das Risiko hatte sich für alle gelohnt: Die Darbietung klappte wie am Schnürchen.
Doch nicht nur die „Großen“ hatten ihr Publikum in der Hand. Auch die Nachwuchskapelle unter der Leitung Lukas Stolz wussten mit Klassikern wie „Mein Heimatland“ zu begeistern. „Wir üben gerne ganz traditionelle Blasmusik als Vorbereitung für die Marktkapelle“, erklärte Stolz. Sepp Neumayrs bekanntes Stück ist da fast unabdingbar. Aber auch für einen Ausflug in das alte Spanien waren sich die Jungs und Mädls nicht zu schade. „The Crown of Castile“ von Johnnie Vinson lud die Zuhörer zum Träumen ein.
Sichtlich zufrieden mit seinen Musikern nach „Rivers of Babylon“ von Ed Huckeby oder dem „König Ludwig Marsch“ machte Dirigent und musikalischer Leiter Hans-Heiner Bettinger am Ende noch mal auf die große Mühe aufmerksam, die alle Beteiligten in den letzten Wochen und Monaten auf sich genommen hatten. „Das Jahreskonzert ist für uns immer ein Highlight. Was hier so toll klingt, ist mit sehr viel Schweiß und Herzblut erarbeitet worden“, so Bettinger. Und auch er erntete am Ende viel Lob von Vorstand Hans Frank. „Du hast es gut hingebracht mit dem Haufen“, meinte er. Mit einem lang anhaltendem Applaus pflichtete ihm das Wolnzacher Publikum am Ende bei.
Eine tolle Auszeichnung: Im Rahmen des Konzerts durfte Wolnzachs 3. Bürgermeisterin Katharina Gmelch und Vorstand Hans Frank einigen Musikanten zu langjährigem aktivem Musizieren gratulieren: Lena Hölzl (10 Jahre), Thomas Bortenschlager (20 Jahre) und Andreas Gudera (20 Jahre)
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