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Gelungenes Starkbierfest

(Wolnzach, hr)

Fastenzeit ist Starkbierzeit. Der Genuss des süffigen Bieres gepaart mit einer deftigen Fastenpredigt, dass hat in Bayern eine lange Tradition. Und eben deshalb freuten sich viele Wolnzacher auf die Stachelbären. Man war schon irgendwie gespannt, was die Pfaffenhofener Kabarettisten über das Herz der Holledau zu sagen hatten.

„Es freut mich, dass so viele gekommen sind“, begrüßte die Vorsitzende der Freien Wähler die zahlreichen Gäste in der Volksfesthalle. Ohne sie lange auf die Folter zu spannen, holte Koch dann Volker Bergmeister, Roland Andre, Brigitte Moser, sowie Claus Drexler und Michael Eberle auf die Bühne. Die fünf hatten Wolnzach schon oft die Leviten gelesen und dabei das Publikum in ihrer ganz eigenen Art zum Lachen gebracht. Gerne erinnert man sich noch an den „schiachen Schäch“ oder die „Abzwackprämie“. Pointen, die auch heute noch sitzen.

Gerade vor dem Hintergrund, den ständigen Querelen, der geplanten Hähnchenmastanlage und dem ewigen Streit ums Volksfest hätte man meinen können, Wolnzach wäre für die Kabarettis-ten ein gefundenes Fressen. Doch das erhoffte Lokalkolorit vermisste so mancher vor allem im ersten Teil des Programms schmerzlich. Während Roland Andre vom „Biber Butzemann“ sang und sich Michael Eberle sichtlich mit „Harry Potters Quidditch für Anfänger“, mühte, schien sich das Wolnzacher Publikum mehr dem Bier, als den Kabarettisten zu widmen.

„Da Stachelbär ist raus“, bemerkte Claus Drexler. Hier an dieser Stelle hätte man fast der Mei-nung sein können, das Kabarettprogramm versinke im „allgemeinen Ohm“ der völligen Zufrie-denheit. Doch wer an dieser Stelle glaubte, das sei’s für dieses Jahr gewesen, der hatte seine Rechnung zu früh aufgemacht. Denn trotz Biber und Quidditch-Klamauk widmeten sich die Stachelbären dann doch jenen Themen, die die Menschen in Wolnzach bewegen.

„Hab’s ihr überhaupt no a Volksfest, oder lasst’s es ganz ausfallen.“ Dieser Drexlersche Satz saß. Und plötzlich war auch die Wolnzacher wieder wach. „Natürlich“, tönte es unisono. „Dann gibt’s nur eine Lösung: Die Frau zieht weg oder ihr!“ Insgesamt arbeiteten sich die Stachelbären wieder einmal gekonnt am Wolnzacher Dauerbrenner ab. Ob nun die versuchte Verhinderung „einer Klagemauer“ (Dann sixst und hert’s ja nix mehr, nur no riacha konn’s), oder der Streit ums Bio-Giggerl (Ihr legt’s halt Wert auf Regionalität) souverän spielten Drexler und Eberle mit den Steilvorlagen aus der Hopfenmetropole und sorgen dabei einmal mehr für die nötigen Lacher.

Ein heiterer Abend, an dem sich die Wolnzacher nicht nur Bier und Brotzeit schmecken ließen, sondern auch das eine oder andere Mal herzhaft über die Obrigkeit lachen durften.

 

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