Sebastian Mayer haucht alten Uhren neues Leben ein
(Geisenfeld, hr)Der Blick auf die Armbanduhr ist für viele fast schon selbstverständlich. Welche Technik sich aber im Inneren befindet, und wie sie funktioniert, das ist eine ganz eigene Welt – eine, in der Sebastian Mayer zu Hause ist. Der Uhrmacher repariert nicht nur alles, was tickt, sondern hat sich auf die Restauration von alten Schmuckstücken spezialisiert.
„Sie erzählen alle eine Geschichte“, erklärt er. Für ihn sind nicht nur schlichte Chronographen, nicht nur ein Set von Zahnrädern und Federn, sondern Objekte die buchstäblich selbst durch die Zeit gereist sind. „Man spürt und hört die alte Handwerkskunst“, fügt Mayer an und kommt dabei ein wenig ins Schwärmen. Uhren, besonders alte Uhren haben es ihm angetan.
Aus diesem Grund drückte er im vergangenen Jahr noch einmal die Schulbank um sich zum Restaurator ausbilden zu lassen. „Es ist eine Herausforderung eine altes Uhrwerk instandzusetzen“, erklärt er. Eine ruhige Hand, ein geschultes Auge und viel Geduld, das sind die grundlegenden Voraussetzungen. Was bei Sebastian Mayer noch hinzukommt ist die Leidenschaft.
„Schon seit meiner Kindheit haben mich Uhren fasziniert“
Nach der Schule ging’s für ihn in die Werkstatt und auch heute fühlt er sich beim Ticken einer Uhr richtig wohl. „Für mich war immer schon klar, diesen Beruf will ich ergreifen.“ Wenn er mit der Lupe und einer feinen Pinzette vor einem alten Uhrwerk sitzt, dann schlägt sein Herz höher. Behutsam löst er er die gebrochene Feder und ersetzt sie durch eine neue. Das Uhrwerk schlägt wieder. „Es ist für mich immer etwas Besonderes eine alte Uhr nicht nur in den Händen zu halten, sondern ihr neues Leben einzuhauchen.“
Doch so viel Freude ihm sein Beruf auch macht, so große Sorgen bereitet ihm der Fachkräftemangel. „In ganz Bayern gibt es nicht mehr viele, die alte Uhren restaurieren können“, erklärt er. Mit dem Nachwuchs sieht es dabei wie in vielen anderen Branchen mau aus, obwohl es, wie er sagt, eine sehr vielseitige Arbeit ist.
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