Gefährliche Körperverletzungen nehmen überproportional zu
(Geisenfeld, hal/rt)
Die Gesamtzahl der statistisch erfassten Straftaten im Bereich der Polizeiinspektion Geisenfeld ist im vergangenen Jahr leicht um 1,5 Prozent gegenüber 2016 zurückgegangen. Zahlen dazu weist aktuell die kürzlich vorgelegte polizeiliche Kriminalstatistik aus. Insgesamt stehen dort 1.785 Delikte. Besonders freuen sich die Beamten über eine hohe Aufklärungsquote von 73,2 Prozent, die damit deutlich über dem bayerischen Durchschnitt von 64,4 Prozent liegt.
Ebenfalls niedriger als im bayernweiten Vergleich ist die Kriminalitätsbelastung, die sich in der sogenannten Häufigkeitszahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner widerspiegelt: Im Bereich der Polizeiinspektion Geisenfeld ist dieser Wert 3.652 (Vorjahr 3.758; Bayern: 4.533 / Vorjahr 4.785). Aufgeteilt auf die Gemeinden ergeben sich folgende Werte: Baar Ebenhausen 3029, Ernsgaden 2556, Geisenfeld 4106, Münchsmünster 2214, Reichertshofen 2966, Vohburg 2568, Wolnzach 5300. Sicherste Gemeinde im Zuständigkeitsbereich der Inspektion bleibt wie bereits im Vorjahr die Gemeinde Münchsmünster mit 67 registrierten Fällen.
Vermögensdelikte, worunter alle Arten von Betrügereien wie etwa auch die Internetkriminalität fallen, stehen mit 473 Fällen (Vorjahr 308) an vorderster Stelle. An zweiter Stelle stehen die sogenannten Rohheitsdelikte, also beispielsweise Fälle von Raub und
Körperverletzungen. So wurden im Jahr 2017 insgesamt 254 Körperverletzungen (Vorjahr 302) registriert. „Auch wenn dies erfreulicherweise einen Rückgang von knapp 16 Prozent entspricht, bleibt festzuhalten, dass der Anteil von gefährlichen Körperverletzungen überproportional zunimmt“, heißt es von der Polizei. Als Rohheitsdelikte sind auch drei Raubfälle erfasst worden. Ein am 6. Oktober begangenes Tötungsdelikt in Geisenfeld, bei dem eine 57-jährige Frau ihren 47-jährigen Lebensgefährten aus Eifersucht mit kochendem Wasser überschüttete und der Mann später aufgrund der erlittenen Verbrühungen verstarb, ist in diesem Deliktsfeld der einzige Fall.
Bei den Diebstahlsdelikten ist ein deutlicher Rückgang von 414 auf 340 Fälle festzustellen, was einen Wert von 17,9 Prozent entspricht. Insbesondere im Bereich der Wohnungseinbrüche hat sich die Anzahl der Fälle von 41 auf nunmehr 21 fast halbiert. Die Aufklärungsquote bei den Wohnungseinbrüchen ist erfreulicherweise von 7,3 auf 23,8 Prozent stark verbessert worden. Bei den Fahrraddiebstählen hingegen ist ein leichter Anstieg um 15,9 Prozent von 44 auf 51 Fälle zu verzeichnen. Die Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich ist bereits seit Jahren eher gering und liegt bei rund 10 Prozent. Im Deliktsfeld der Rauschgiftkriminalität verzeichnet die Polizeiinspektion Geisenfeld für 2017 mit 104 Fällen um 28,8 Prozent weniger als im Bezugsjahr 2016, Bei fast allen Fällen handelte es sich um den Besitz, Erwerb oder Handel von Cannabisprodukten. „Harte Drogen spielen im Inspektionsbereich keine Rolle.“
Insgesamt 889 (Vorjahr 996) Personen wurden als Tatverdächtige ermittelt. Davon sind 710 (79,9 Prozent) männlich und 179 (20,1 Prozent) weiblich. Der Anteil der straffällig gewordenen Jugendlichen stieg in 2017 leicht an. Die Beteiligung der registrierten Tatverdächtigen im Alter zwischen 14 und unter 18 Jahren beträgt 8,7 Prozent (Vorjahr 7,8 Prozent).
Mit 259 Tatverdächtigen ohne deutschen Pass liegt deren Anteil bei 29,1 Prozent. Die Anzahl der registrierten tatverdächtigen Zuwanderer liegt bei 8,8 Prozent und damit gemessen am Bevölkerungsanteil überproportional hoch. Zu berücksichtigen ist aber, dass fast zwei Drittel der von den Zuwanderern begangenen 64 Straftaten zwischen dieser Gruppe selbst und innerhalb Asylbewerberheimen begangen werden. Die Anzahl der Straftaten von Zuwanderern im Vergleich mit 2016 ist jedoch um 13,5 Prozent rückläufig.
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