Im Liebestaumel auf Betrüger hereingefallen
(Geisenfeld, hal/rt)
Eine 57-jährige Frau aus dem Landkreis Pfaffenhofen hat Anfang dieses Monats Anzeige wegen Liebesbetrug im Internet bei der Polizeiinspektion Geisenfeld erstattet. Bei dem auch unter dem Namen „Romance Scamming“ bekannten Phänomen bringen Betrüger mit virtuellem Flirten andere Menschen dazu, ihnen Geld zu überweisen, obwohl man sich noch nie gesehen hat.
Die Frau wurde laut Angaben der Polizeibeamten vor etwa zwei Monaten von einem Unbekannten per Facebook angeschrieben, der ihr in mehreren Nachrichten vorgaukelte, in ihr die „große Liebe“ gefunden zu haben und gewann somit das Vertrauen der Frau. Unter dem Vorwand, als Bauingenieur Geld für einen Auftrag zu benötigen, kam auch schon die erste Geld-Forderung. Insgesamt überwies die 57-Jährige per Western Union 7100 Euro in mehreren Einzelbeträgen an ein italienisches Konto. Seitdem hat die Frau von dem angeblichen Bauingenieur nichts mehr gehört. Die Beamten der Polizeiinspektion Geisenfeld haben die Ermittlungen zu dem Betrugsfall aufgenommen, glauben aber aufgrund des im Ausland agierenden Täters, wenig Aussichten zur Klärung der Straftat zu haben. „Die 57-jährige Geschädigte wird ihren Vermögensschaden wohl als Lehrgeld abschreiben müssen.“
Love- oder Romance-Scamming fängt meist harmlos im Internet an. Die sogenannten Scammer suchen auf Online-Partnerbörsen oder in sozialen Netzwerken nach Opfern oder verwenden etwa Adressen aus Yahoo oder dem MSN-Messenger. Um sich bei einem potenziellen Opfer interessant zu machen, legen sich die Scammer oftmals ungewöhnliche aber seriös erscheinende Lebensgeschichten zu. Männer und auch Frauen geben unter Verwendung von Fake-Bildern häufig vor, sozial angesehene Berufe zu haben. Der Täter sitzt oftmals in Westafrika, gibt aber gerne im perfekten Englisch vor, in amerikanischen oder europäischen Metropolen zu leben. Vielerlei Variationen sind dabei gebräuchlich.
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