hallertau.info News

Hinter den Kulissen der Altenpflege

(Pfaffenhofen, ls)

„Pflege ist ein Tabuthema, bis man selbst davon betroffen ist.“ Alicjia Kulisch ist die Leiterin der Pflegefachschule in Pfaffenhofen. Ihr erklärtes Ziel ist es, das Thema Pflege wieder mit den Menschen zu verbinden. Beim Tag der offenen Tür zeigten sie und ihre Schüler, wie viel Liebe und Detailverliebtheit in der Altenpflege stecken.


„Vor allem als Beruf ist die Pflege leider unattraktiv“, machte Kulisch in ihren einführenden Worten deutlich. Daher stand der Abend unter dem Motto „Pflege mit allen Sinnen“. Selbst gebastelte Memories für sehbehinderte Menschen oder Gegenstände, die zur täglichen Arbeit eines Pflegers gehören lagen zum Betrachten, Hören und Fühlen aus.


Doch stand die Musik im Zentrum der Veranstaltung, wenn auch aus anderen Gründen, als vermutet. Kulisch‘ Überraschungsgast war niemand anderer als ihr ehemaliger Schüler Dustin Struwe. Der ist nicht nur Altenpfleger – der Coburger rappt, und zwar über das in der Szene mehr als exotische Thema Pflege. Mit Songs wie „Letzte Tür“, „Vergessenheit und Qual“ und „Altenpflegeflavour“ will er auf die schwierigen Umstände der Branche aufmerksam machen. Mit Insiderwissen und Emotionalität traf er, auch wenn er aus gesundheitlichen Gründen live nicht Vorort sein konnte, den Nerv der der jungen Menschen. „Er hat halt wirklich recht“, bestätigt auch Schüler Alexander.


Trotz der Widrigkeiten, der sich die Altenpflege ausgesetzt sieht, scheint das Konzept der Pfaffenhofener Schule aufzugehen. „Im letzten Jahr hat die Schule ihre staatliche Anerkennung erhalten“, machte auch Landrat Martin Wolf deutlich. Mit einer Durchschnittsnote von 1,7 bei den Abschlussprüfungen war die Pfaffenhofener Institution sogar die beste Schule in ganz Bayern. Das liegt auch an der Atmosphäre, wie Pfaffehnhofens zweiter Bürgermeister Albert Gürtner betonte. „Hier erhält man nicht nur eine gute Ausbildung, sondern man hat auch viel Spaß dabei.“ Eine Aussage, die durch vielfaches Kopfnicken und zustimmendes Murmeln vieler ehemaliger Schüler bestätigt wurde.
 

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.