Tanz um Seelen
(Mainburg, ce)Das Stadtmuseum zeigt zum 50. Geburtstag des Laienspielkreises (LSK) seit März eine Sonderausstellung. Der amüsante Rückblick auf ein halbes Jahrhundert Theatergeschichte wird ergänzt durch Filme, kleine Einlagen und eine Lesung.
Zum Eisenmarkt war das Stadtmuseum ab 11 Uhr geöffnet und am Nachmittag fanden sich zahlreiche Theaterfans und Freunde ein zur Lesung. Das allererste Stück des Spielkreises 1968, von Pater Columban inszeniert lautete „Tanz um Seelen“.
In dem modernen Totentanz von Iso Keller geht es um ein junges Mädchen, das nach dem Besuch einer Tanzbar in alkoholisiertem Zustand von ihrem Liebhaber verführt und geschwängert wird. In ihrer Verzweiflung und vom Kindsvater verlassen, entscheidet sie sich für eine Abtreibung und zerbricht daran körperlich und seelisch. Die rund 25-minütigen Lesung wurde von Dagmar Vögel-Biendl und Georg Harrieder erstellt, der seit der Vereinsgründung mit dabei ist.
Christoph Kempf fungiert als Sprecher und Erzähler, der mit verbindenden Worten die Handlung leichter nachvollziehbar und den Sinnzusammenhang verständlicher macht. Sonderausstellung, Museumskino und die szenische Lesung geben den Museumsbesuchern das Gefühl, auch auf dem „Brettern, die die Welt bedeuten“ zu stehen.
Die Schauspieler der Lesung waren generationenübergreifend besetzt, unter ihnen auch Reinhold Wimmer, ebenfalls von Anfang an dabei.
Die spannende Lesung zeigt auch, wie sich Themen und Ansichten im Laufe der Zeit wandeln und dass die guten alten 68er nicht so frei und leicht waren, wie oft angenommen.
Mit der Kombination aus Ausstellung, Film und Lesung ist dem LSK zusammen mit dem Museum erneut ein kultureller Höhepunkt gelungen.
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