Autofahrer klaut Radargerät um es zu demolieren
(Pfaffenhofen, hal/rt)
Ein auch für erfahrene Polizisten ungewöhnlicher Vorfall ereignete sich am heute Vormittag am Pfaffenhofener Schleiferberg: Nachdem ein Autofahrer geblitzt wurde, klaute er erst das Radargerät und demolierte es anschließend.
Bei einer Geschwindigkeitsmessung der Kommunale Verkehrsüberwachung wurde ein 5er-BMW geblitzt, der in der Tempo-30-Zone nach Abzug der Messtoleranz um 22 km/h zu schnell gefahren war. Der Autofahrer fuhr zunächst weiter, ohne sich um den Vorfall zu kümmern. Kurze Zeit später ging ein junger Mann zu Fuß zu dem Messfahrzeug der Verkehrsüberwachung und stellte sich neben die außen postierten Messgeräte. Da dies dem im Messfahrzeug sitzenden Angestellten der Verkehrsüberwachung seltsam vorkam, beobachtete er den jungen Mann besonders genau.
Plötzlich packte der Mann die Messgeräte klemmte sie unter den Arm und lief mit ihnen davon. Der Angestellte nahm zwar noch die Verfolgung auf, merkte aber kurz darauf, dass er den Flüchtenden nicht mehr einholen würde. Stattdessen fertigte er ein Handyfoto von dem Flüchtenden und verständigte die Polizei. Die Messgeräte konnten dann knappe hundert Meter weiter völlig zerstört wieder aufgefunden werden. Die ganze Aktion war jedoch vergebens, denn das passende Blitzerfoto konnte wieder hergestellt werden. Bei einem Vergleich zwischen dem Messfoto und dem Handyfoto stellte sich heraus, dass es sich höchstwahrscheinlich um die gleiche Person handelt.
Eine Halterabfrage des Kennzeichens ergab, dass das Fahrzeug auf einen 20-jährigen Mann aus Ingolstadt zugelassen ist. Da die Berufsschule in unmittelbarer Nähe zum Tatort liegt, suchten die Polizeibeamten dort nach diesem 20-Jährigen. Letztendlich trafen sie den Mann auch an und konfrontierten ihn mit dem Sachverhalt. Obwohl der Mann nichts dazu sagen wollte, führte er die gleiche Kleidung mit sich, die auch der Flüchtende auf dem Handyfoto anhatte. Den 20-Jährigen Tatverdächtigen erwartet nun, abgesehen von seiner Geschwindigkeitsüberschreitung, eine Anzeige wegen Störung öffentlicher Betriebe. Der Schaden an dem zerstörten Geschwindigkeitsmessgerät wird auf rund 30.000 Euro geschätzt.
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