Die Katze aus dem Sack - Geheimnis der Autoren gelüftet
(Pfaffenhofen, aem)
Am heutigen Vormittag fand die mittlerweile fest etablierte „Brezn-Runde“ in der Kreisbücherei statt. Nachdem es für die Frühjahrs-Saison die letzte Brezn-Runde war, hatte Kreisbüchereileiter Stephan Ligl geheimnisvoll drei Autoren angekündigt; dementsprechend viele Besucher waren neugierig oder wollten es sich einfach ein paar Stunden in der gemütlichen Bücherei-Atmosphäre bei freien Brezen und Kaffee gut gehen lassen.
Den Anfang machte Roland Scherer, der aus seinem Buch „Die Welt ohne Bleiziffer“ las. „Ich lese heute mal wieder das erste Kapital. Dieses dauert in etwa eine halbe Stunde“, so Scherer. Die Handlung spielte sowohl in Regensburg, als auch in Kroatien und aber auch Orten aus dem Pfaffenhofener Landkreis. So nach und nach wurde den Zuhörern klar, dass bereits im ersten Kapitel aus der Ich-Warte eines kleinen Jungen erzählt wurde – und zwar der Seitensprung des Vaters. Das Buch „Die Welt ohne Bleiziffer“ ist in der Markt Buchhandlung Kawasch erhältlich.
Der Gerolsbacher Korbinian Schmid, der bereits den im Herbst 2017 in der Kreisbücherei ausgetragenen Poetry-Slam als Finalist für sich entscheiden konnte, erzählte dem Auditorium zu Beginn seiner Lesung, dass er vor etwa einem halben Jahr damit begonnen habe, Kurzgeschichten zu schreiben. Zuerst brachte der junge Mann herzerfrischend seinen „Mord in der Parkanlage“ zu Gehör, bei welchem bereits anfangs verhohlen, später dann ungeniert laute Lacher aus dem Publikum für gute Laune sorgten. Auch mit der sehr lustigen Geschichte „Das Wetter“ punktete der urbayrische Schmid. Wie es für junge Leute heute wohl so üblich ist, hatte Schmid eine herrlich lose Blättersammlung für seine Lesung mitgebracht.
Der absolute Überraschungs-Gast war der Bayreuther Journalist und Autor Peter Zemla. „Ich bin jetzt erst seit drei Tagen hier in Pfaffenhofen, darf hier wohnen, schreiben und kriege auch noch Geld“, freute sich Zemla. Der 54jährige, der für nunmehr drei Monate im Pfaffenhofener Flaschlturm als Lutz-Stipendiat eingezogen ist, textete Kalendergeschichten, also 365 Geschichten. So wollte er jedoch jede einzelne in einem einzigen Satz erzählen. Daraus wurde – wer kann es erahnen? - natürlich ein Schachtelsatz, also ein Satz, in welchem ein oder mehrere Nebensätze oder Partizipialkonstruktionen eingebettet sind. Bei den zwei bis vier Minuten langen Sätzen musste man schon ganz genau aufpassen. „Also ich habe jetzt zum Schluss nicht mehr alles verstanden; meine Aufnahmefähigkeit nach knapp zwei Stunden Zuhören war schon recht begrenzt“, meinte eine trotz allem von der Brezn-Runde begeisterte Zuhörerin. Knapp und prägnant waren Zemla's Titel. „Fest“, „Jagd“, „Noten“, „Vater“, „Rolle“ oder auch „Leiche“.
Viele lachende Gesichter und großer Applaus waren der Lohn für die begeisternde Aufführung, die die Autoren, welche Kreisbüchereileiter Stephan Ligl für diesen Samstag hatte gewinnen können, in Empfang nehmen konnten.
VERANSTALTUNGEN - VERANSTALTUNGEN
15.05.2018: Das Seniorencafe Pfaffenhofen bietet eine Führung durch die Bücherei, 15 – 17 Uhr
08.06.2018: „Das Geheimnis des Dr. Alzheimer" – Eine Krimilesung mit Prof. Jorn Brecht
06.10.2018: Start der 3. Brezn-Runde-Saison
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.