Alter Müllerbräu-Saal: Der letzte Vorhang
(Pfaffenhofen, wk)Das jährliche Starkbierfest der Pfaffenhofener SPD fand in diesem Jahr zum letzten Mal im gut besuchten alten Müllerbäu-Saal neben dem Haus der Begegnung statt. Und es waren nicht nur die Pfaffenhofener SPD-Mitglieder, auch einzelne CSU-Stadträte wie Altbürgermeister Hans Prechter oder Martin Rohrmann ließen sich sehen, ebenso Max Hechinger und Peter Heizlmair von den Freien Wählern.
Der mit seinen rotgeklinkerten Steinwänden und den großen Fenstern recht urig aussehende Saal war schön ausgeleuchtet und die roten Lichter und Scheinwerfer strahlten eine angenehme, heimelige Atmosphäre aus. Auch die alten Hebewerkzeuge und Eisengerüste in der Ecke beim Catering-Stand verliehen dem Saal die Atmosphäre einer alten Fabrikhalle. Da in diesem Jahr das Gebäude durch einen Neubau ersetzt werden soll, ist es natürlich fraglich, ob sich diese Atmosphäre je wieder herstellen lässt. Es ist zwar vorgesehen, den Eingangsbereich des alten Saales zu belassen, doch ein neuer Saal mit einer Erlebnisbrauerei nach neuestem Stand wird doch ein anders Flair verbreiten, als der jetzige Saal.
Markus Käser, auch als Liedermacher erfolgreich
Für die SPD war der Starkbierabend auf jeden Fall wieder ein Erfolg, nicht nur was die Gäste betraf, sondern auch wegen des gebotenen Programms. Musikalisch wurden die Gäste von der Blasskapelle „Die Bifescheißer“ unterhalten, SPD Ort- und Kreisvorsitzender Markus Käser griff als „Gitarren-Jukebox“ ebenfalls wieder zur Gitarre und präsentierte seinen Pfaffenhofener Heimatsong sowie bayerisches Liedgut von Fredl Fesl, Biermöslblosn, Hans Söllner und Ringsgwandl.
ein gstandnes Mannsbild, der Flüssig-Veganer Ralf Winkelbeiner
Als Gast war eingeladen als bayerischer Shootingstar der Manchinger Comedian Ralf Winkelbeiner, der mit seiner grantlerischen Art über alles herzog, was ihm im Laufe der Zeit so über den Weg gelaufen war. Er selbst bezeichnete sich als Flüssig-Veganer, erzählte von seinem Versuch als Filmheld eine Rolle im Bondfilm zu bekommen, auch die „Anker-Zentren“ des Horst Seehofer (ohne Hafen) nahm er aufs Korn, ebenso die letzte Einkaufsmöglichkeit in seinem Dorf, nämlich der Kaugummi-Automat, der abgeschafft wurde; ebenfalls mit Witz versehen, die Interpretation seines Nachnamens und die seines Nachbarn (Streckfuß) sorgte für Lacher, ebenso seine Betrachtung über die Vergabe von Vornamen durch die Eltern ( z.B. Rhyan Häusl oder Winnetou und Pumukl). Besonders ausgiebig befasste er sich mit dem Vornamen Amber (abgeleitet vom ausgeschiedenen Mageninhalt des Pottwales: Ambra) oder Chelsea (Londoner Ortsteil – „welcher Engländer würde denn sein Kind nach einem Vorort, z.B. Schwabing benennen?“). Weiter ging es über Trampolins im Vorgarten im Zusammenhang mit hochbegabten Kindern („Wozu braucht ein Hochbegabter eigentlich ein Fangnetz“), Volksmusik und Florian Silbereisen oder Verhalten von Männern auf Toiletten, wobei er bei diesem Punkt viel Gelächter und Applaus von Frauen bekam.
Horst Eberl, witzig, nachdenklich, unterhaltsam
Als weiterer Gast brachte der bayerische Liedermacher Horst Eberl aus Pleiskirchen/Niederbayern mit seinen Liedern, seinen Sprüchen, Witzen und Geschichten Stimmung in den Saal. Er griff die Sexhotline-Werbung im Fernsehen auf, ebenso die Montagearbeiter in den arabischen Ländern bei deren Heimkehr nach Deutschland, über Einkaufen mit der Ehefrau, er sang über Zu-Spät-Kommen oder über peinliche Momente, in denen er sich am liebsten in ein Loch verkriechen möchte. Als altgewohnter Liedermacher nahm er sich mit spitzer Zunge, flottem Gitarrenspiel und einer kräftigen Stimme, die sich auch gegen den Geräuschpegel durchsetzen konnte, Alltägliches und ihren Problemen vor und brachte das Publikum gelegentlich zum Nachdenken. Sein Motto: „Wir Liedermacher singen, weil wir für die Welt eine Botschaft haben“.
Den ganzen Abend über wurde das von Müllerbräu produzierte naturtrübe Doppelbockbier „Demokrator“ ausgeschenkt sowie Bio-Schweinsbraten geboten, von fleißigen Bedienungen an die Tische gebracht, unter anderem von 1. Bürgermeister Thomas Herker, Stadträte Verena Kiss-Lohwasser und Gatten Adolf, Stadträtin Julia Spitzenberger sowie Stadträte Andreas Herschmann und Steffen Kopetzky sowie vielen anderen SPD-Mitgliedern.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.