Kostenexplosion: Werkausschuss verschiebt Errichtung des Wertstoffhofs
(Pfaffenhofen, hal/rt)Der Werkausschuss des Abfallwirtschaftsbetriebs des Landkreises Pfaffenhofen hat bei seiner vergangenen Sitzung den Beginn der Bauarbeiten am neuen Wertstoffhof beim Klärwerk wegen zu hoher Baupreise verschoben. Insbesondere das unwirtschaftliche Ausschreibungsergebnis für die Außen– und Verkehrsanlagen sowie die Rohbauarbeiten gaben dafür den Ausschlag. Aber auch andere Kostenbereiche schnellten in den letzten Monaten in die Höhe.
Ursprünglich hatte der Werkausschuss im vergangenen Jahr aufgrund einer fachlichen Kostenberechnung einen Ausgabenrahmen von 1,82 Millionen Euro für den Neubau des Wertstoffhofs genehmigt. Nunmehr ist mit einer Kostensteigerung von 357.000 Euro zu rechnen. Im Auftrag der Stadt Pfaffenhofen hatte ein Fachplanungsbüro die Arbeiten vorschriftsgemäß ausgeschrieben. Von acht Unternehmen, die sich für eine Angebotsabgabe gemeldet hatten, gab jedoch dann letztendlich nur ein Anbieter tatsächlich ein Kostenangebot ab, so Landrat Martin Wolf. Es fehlte letztendlich auch ein Preisvergleich. „Die sehr hohen Preise sind die Auswirkungen der aktuell sehr erfolgreich laufenden Baukonjunktur. Es ist anzunehmen, dass alle Firmen ausgelastet sind und nur noch zu höheren Preisen anbieten können. Selbst wenn die Unternehmen wollten, oft haben Sie kein Personal mehr“, so Wolf.
Bei den Außen– und Verkehrsanlagen ergab sich auf der Basis einer Kostenberechnung von 767.598 Euro ein Angebotsergebnis von 876.992 Euro. Das bedeutete eine Kostensteigerung um 109.394 Euro. Nicht viel besser war es bei den Rohbauarbeiten: Hier hatte man für ein kleines Gebäude aufgrund der bisherigen Erfahrung im Leistungsverzeichnis einen Preis in Höhe von 104.838 Euro errechnet. Das Angebot belief sich dann auf 198.563 Euro, also eine Kostenmehrung um 93.725 Euro. Auch die Zimmerer – und Holzbauarbeiten liefen aus dem Ruder. Während man mit 46.972 Euro Kosten gerechnet hatte, stand im Angebot eine Summe von 58.419 Euro.
Der Werkausschuss beschloss, die Ausschreibung aufzuheben und im Rahmen einer so genannten „beschränkten Ausschreibung nach VOB“ erneut Angebote einzuholen. Dabei soll der Ausführungszeitraum auf das Jahr 2019 ausgedehnt werden, um durch die zeitliche Streckung die Marktpotenziale besser ausnutzen zu können.
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