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Hauptplatzberuhigung: Stadtrat macht den Weg frei

(Pfaffenhofen, wk)

Obwohl CSU-Fraktionssprecher Martin Rohrmann das Konzept der Verwaltung zur Verkehrsberuhigung des Hauptplatzes wegen der Trennung zwischen Auto- und Fußgängerverkehr durch Poller anfangs kritisierte, stimmte der Stadtrat schlussendlich einstimmig für das Konzept. Damit ist der erste Schritt Richtung Aussperrung des Durchgangsverkehrs getan.


Rohrmann hatte den von der Verwaltung vorgeschlagenen Weg, Auto- und Fußgängerbereich durch (herausnehmbare) Poller zu trennen als zu schnell kritisiert, einige seiner Fraktionskollegen hätten die Ästhetik bemängelt, auch die klare Trennung zwischen Fußgängern und Autoverkehr. Er sprach sich im Namen seiner Fraktion dafür aus, erst einmal einen verkehrsberuhigten Bereich (Spielstraße) zu schaffen, in dem die Fußgänger Vorrang hätten um zu sehen, wie das Konzept angenommen werde, doch Bürgermeister Thomas Herker (SPD) musste ihn darauf hinweisen, dass jeder Jurist wisse, dass dies bei 6.000 Fahrzeugen pro Tag gar nicht zulässig sei. Und es zeigte sich in der Diskussion, dass innerhalb der CSU-Fraktion unterschiedliche Meinungen herrschten, denn Altbürgermeister Hans Prechter fand die Idee gut und lobte seinen Nachfolger Thomas Herker, dass dieser den richtigen Schritt in Richtung Kompromiss gegangen sei, doch Florian Schranz (CSU) sah die Pollerisierung des Hauptplatzes trotzdem kritisch. Der Wunsch von Manfred „Mensch“ Meyer, mehr Grünflächen im Fußgängerbereich zu schaffen (Blumenbeete, Bäume) musste Stadtbaumeister Gerald Baumann aber ablehnen, denn unter dem Hauptplatz befänden sich viele Leitungen, aber es könnten problemlos Blumenkübel und mehr Sitzmöglichkeiten aufgebaut werden. Reinhard Haiplik (ÖDP) gefiel das neue Konzept besonders gut, damit gebe man der Bevölkerung das Herz der Stadt zurück. Für Markus Käser (SPD) werde mit der Planung alles umgesetzt, was von der Bevölkerung gewünscht wurde – eine bessere Aufenthaltsqualität, mehr Grün und mehr Platz für Fußgänger. Für Bürgermeister Thomas Herker ist das Konzept ein wohldosierter, kleiner Schritt, doch noch sei offen, in welche Richtung, denn ob der Asphalt des Straßenbandes demnächst oder später rausgenommen wird, muss später noch entschieden werden, ebenso welcher Belag dann komme. Und ob der Hauptplatz dann mal komplett für den Durchgangsverkehr gesperrt wird, muss sich erst bei einer Abstimmung in einigen Jahren zeigen. Durch Erweiterung der Parkplätze bis zur Mariensäule entstehen 12 neue Parkplätze, dafür fallen 23 Plätze im Sommer durch die Erweiterung des Fußgängerbereichs und Außenbewirtschaftung weg, so dass im Sommer netto 11 Parkplätze am Hauptplatz entfallen, die im Winter wieder frei sind. Die Fahrspur zwischen den Parkplätzen auf dem unteren Hauptplatz wird auf 6,50 Meter reduziert – auch dadurch gewinnen die Fußgänger und Radler mehr Platz, so Stadtbaumeister Baumann. Nachdem sich die CSU intern darauf geeinigt hatte, die Abstimmung innerhalb der Fraktion frei zu geben, stimmten schließlich alle Fraktionen einstimmig für das Konzept. Die Kosten der Umsetzung liegen bei 130.000 Euro.

das neue Hauptplatz-Konzept, Grafik Stadt PAF

Grafik: Stadt PAF
Einstimmig wurde anschließend das Verkehrskonzept für die Innenstadt verabschiedet, das Kreisel und Ampeln in der Hohenwarter Straße vorsieht. Ziel des Konzepts ist es, den Verkehrsfluss zu verlangsamen; bei 9 Gegenstimmen wurde das Parkraumbewirtschaftungskonzept angenommen, das unterschiedliche Parkgebühren vorsieht – je dichter an der Innenstadt, je teurer: von 0,70 bis zu 1,50 Euro; die Hirschberger Wiese und der Volksfestplatz bleiben weiterhin kostenfrei und auch die „Semmeltaste“ bleibt bestehen. CSU-Sprecher Rohrmann wies darauf hin, dass in anderen Städten die höchste Parkgebühr bei 1 Euro läge – es sei nicht Ziel der Stadt, den Bürgern das Geld aus der Tasche zu ziehen.


Stadtkämmerer verabschiedet
Nachdem alle Tagesordnungspunkte und auch die Rechnungsprüfung sowie die Genehmigung der über- und außerplanmäßigen Ausgaben verabschiedet und zur Kenntnis genommen wurden, kam für den bisherigen Stadtkämmerer Rudolf Koppold die offizielle Verabschiedung, da er mit Ende dieses Monats nach 15 Jahren Tätigkeit offiziell aus den Diensten der Stadt ausscheidet. Koppold selbst nutzte die Gelegenheit sich bei allen, aber besonders auch bei einigen Einzelpersonen zu bedanken, mit denen er im Laufe der Jahre im Stadtrat zusammengearbeitet hatte. Bürgermeister Thomas Herker dankte ihm für seine lange treue Arbeit und lobte ihn (im positiven Sinne) als knauserigen Kämmerer, der immer rechtzeitig den Finger gehoben hatte, wenn nach seiner Meinung zu viel Geld ausgegeben werden sollte. Auch von allen Fraktionssprechern kamen Lob, Dank und Anerkennung für seine Arbeit.
 

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