Die drei Jungs von der "Wechselfabrik"
(Mainburg, sh)Christoph Hermann (27), Eric Vogelreuter (23) und Sebastian Gründig (24) sind die Gründer des Startup Unternehmens „Die Wechselfabrik“ mit Sitz in Wambach. Sie fungieren als eine Art Kompass durch das Labyrinth der Energietarife und übernehmen den müßigen Wechsel von Strom- und Gasanbietern. Hallertau.info traf einen der Jungunternehmer im Gespräch und erfuhr mehr über die Idee.
Christoph, wie muss man sich einen Wechselprozess bei euch vorstellen?
Wir benötigen vom Kunden eigentlich nur die alte Stromrechnung, seine Postleitzahl und die Angabe der verbrauchten Kilowattstunden. Dann erstellen wir einen detailreichen Vergleich inklusive individueller Musterrechnung. Diese ist im Grunde abhängig von zwei Faktoren: Der Wohnort bzw. der Kilowattstundenverbrauch. Dann schicken wir den Auftrag und das Vollmachtsformular raus und das war´s. Der Kunde muss sich nicht mehr um die weitere Vertragsabwicklung kümmern.
„Wer nicht jährlich wechselt, verschenkt sein Geld“. Die Wenigsten wechseln jährlich ihren Energieanbieter. Warum würdet ihr das trotzdem empfehlen?
Es geht um viel Geld, allein deshalb lohnt es sich. Aus einer Beispielrechnung von uns geht hervor: Bei einem jährlichen Wechsel lassen sich 275 Euro bei Strom und rund 435 Euro bei Gas sparen. Da wir für jeden Kunden eine individuelle Berechnung erstellen, kann es natürlich manchmal sein, dass sich der alte Tarif als kostengünstiger erweist. Insofern ist ein Wechsel nicht immer von Nöten. Wenn man sich jedoch gar nicht darum kümmert, dann bleibt man beim Tarif des Grundversogers hängen. Das kommt auf die Dauer teuer. Zumal Strom-und Gas relativ kostenintensive Quellen sind. Aus diesem Grund herrscht auf diesem Sektor auch eine lebendige Konkurrenzsituation, es gibt viele Alternativen und Vergleichsmöglichkeiten unterschiedlichster Anbieter. Verständlich, dass man sich da nicht ständig um einen lästigen Wechsel kümmern möchte. Dafür gibt es ja die Wechselfabrik!
Welches ist die größte Krux beim Anbieterwechsel, die man als Verbraucher gern mal übersieht?
Aufpassen muss man vor allem bei sogenannten „Bonuszahlungen“. Damit versuchen die Anbieter, Neukunden zu locken. Diese gelten aber nur im ersten Jahr, danach verfallen sie und man rutscht automatisch in einen teureren Tarif. Wenn man das einmal übersieht, ist man teuer unterwegs. Deswegen empfiehlt sich ein jährlicher Wechsel in jedem Fall. Die Wechselfabrik setzt sogar noch eins drauf: Es gibt niemanden, der die Provision der Anbieter für Neukundenwerbung an die Kunden direkt weitergibt.
Womit versuchen Energielieferanten zu locken? Hauen sie ihre Kunden manchmal gar über die Ohren?
Im Normalfall nicht. Es gibt jedoch immer schwarze Schafe. Ärger kann man sich auch mit seriösen Anbietern einfangen. Strom-und Gaskunden werden vor allem mit Sofortbonuszahlungen und Neukundenrabatten gelockt, um dann im zweiten Jahr – wenn der Wechsel verpasst wurde – richtig Geld zu verlangen. Die Anbieter setzen dabei auf die Wechselträgheit ihrer Bestandskunden.
Als Kunde gibt man die komplette Verantwortung des Wechsels in eure Hände. Hat man dennoch Mitspracherecht bei der Vertragsabwicklung?
Es stimmt, dass man viel Vertrauen braucht, Fremden so etwas zu überlassen. Aber Mitspracherecht ist immer vorhanden: Bei Tarifoptionen, Anbietervergleichen zum Beispiel kann man immer mit uns reden. Angenommen man würde nur drei Euro sparen, ist der Aufwand größer als das Ergebnis und wir raten von einem Wechsel ab.
Wie sieht derzeit eure Kundenlandschaft aus?
Unsere rund 500 Kunden kommen überwiegend aus Bayern, aus Mainburg selbst allerdings erstaunlich wenig. Das darf sich natürlich gern ändern (lacht). Der ein oder andere aus Hamburg oder Berlin ist auch dabei. Erfreulicherweise werden wir von vielen per Mundpropaganda weiterempfohlen. Die Regionalität ist sicher ein Faktor. Und es wenden sich mehr Frauen als Männer an uns (lacht).
Was schwebt euch denn für die Zukunft vor?
Aktuell bietet die Wechselfabrik ihren Service nur für Strom-und Gasverträge an. Wir wollen dieses Jahr die Serviceleistung um ein Produkt erweitern. Da schweben uns vor allem die DSL oder Mobilfunktarife vor.
Vielen Dank für das Gespräch! Wer neugierig geworden ist, oder selbst mit dem Gedanken eines Tarifwechsels spielt: (www.wechselfabrik.de) ---> auch auf facebook
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