Die Schubecks von morgen
(Wolnzach, hr)Yannik und Remo auf dem Weg zum Küchenchef
Die Bon-Maschine rattert. Salat mit karamellisiertem Ziegenkäse, ein Wiener Schnitzel und ein Steak medium rare. Jetzt muss jeder Handgriff sitzen. Gemeinsam mit Küchenchef Benjamin Hagl sind die beiden Auszubildenden Remo und Yannik für die Zubereitung verantwortlich. Teamwork, Timing und blindes Verständnis sind dabei die Grundvoraussetzungen für zufriedene Gäste.
„Ich hab schon zu Hause gerne gekocht“, sagt Remo. Dennoch liegen zwischen dem heimischen Herd und der Gastronomie Welten. Alleine an den Wochenenden gehen oftmals rund 200 Essen aus der Küche. „Damit dies reibungslos klappt, braucht es einerseits eine gute Vorbereitung und andererseits Abläufe, die genau aufeinander abgestimmt sind“, erklärt Küchenchef Hagl. So beginnt der Arbeitstag für Yannic und Remo meist lang bevor der erste Gast das Restaurant betritt. Gemüse schneiden, Fleisch parieren und Soßenansätze zubereiten – Kochen ist eben nicht nur Kreativität, sondern auch Handwerk.
„Das Interesse war von Anfang an da“, Yannik
Für Yannik und Remo ist es mehr als nur eine Lehre, mehr als nur ein Job. Egal ob beim Putzen des Salates, beim Scheiden von Gemüse oder am Herd – man spürt die Leidenschaft, die sie in den vergangenen zwei Jahren für ihren Beruf entwickelt haben. Die ungewöhnlichen Arbeitszeiten schrecken beide genau so wenig, wie die Tatsache, dass Sauberkeit einen großen Teil der Zeit in Anspruch nimmt. „Wenn man Koch werden will, dann gehört das zum Beruf“, ist Yannik überzeugt. Gerade wenn das Gasthaus voll ist und in der Küche Hochbetrieb herrscht, fühlen sich beide in ihrem Element.
„In der Küche lernt man am meisten“, Remo
So zufrieden Küchenchef Benjamin Hagl mit seinen Azubis ist, so kritisch sieht er die generelle Situation in der Gastronomie. „Wir haben ein echtes Nachwuchsproblem.“ Dabei sind die Zukunftsaussichten gerade aufgrund der dualen Ausbildung exzellent. Sie ist im Vergleich zu anderen Ländern ein echter Vorteil, verknüpft sie Theorie und Praxis. „Deutsche Köche sind sehr gefragt. Wer die Ausbildung erfolgreich abschließt, wird immer einen Job finden“, fügt Hagl an.
Yannik und Remo sind jedenfalls auf dem besten Weg, einmal selbst Küchenchefs zu werden. Die Zwischenprüfung haben beide vor kurz em erfolgreich bestanden. In wenigen Monaten steht die Abschlussprüfung an. „Die wird eine Herausforderung“, sagt Remo. Die Lehrlinge müssen eigenständig nicht nur ein Drei-Gang-Menü kochen, sondern auch das Rezept kreieren.
Wanderschaft gehört zur Ausbildung
Sollte ihnen das gelingen, sind beide gut ausgebildete Jungköche. Was beiden dann aber noch fehlt, ist Erfahrung. Und die sammelt man am besten auf Wanderschaft. „Andere Regionen, anderen Spezialitäten – diese Einblicke sind wichtig für beruflichen Erfolg“, erklärt der Küchenchef. Auch seine beiden Lehrlinge wollen nach der Ausbildung ins Ausland. „Irland würde mich schon sehr reizen“, fügt Remo an. Bis es aber so weit ist, werden beide die Wolnzacher mit ihren Kreationen verzücken.
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