„Haben Sie schon mal mit den Ohren gezwinkert?“
(Rohrbach, wk)Wenn ein Musikertrio die neue CD und das neue Programm mit „Ohrenzwinkern“ betitelt, dann ist jeder erst einmal erstaunt, denn das Zwinkern mit den Ohren ist schon sehr ungewöhnlich. Wenn dann auch noch die Instrumente Harfe, Quetsche, Hackbrett und Cello sind, dann ist es noch ungewöhnlicher.
Im „incontri“ trat das Trio Gruberich in dieser Zusammensetzung auf, mit Thomas Gruber (Hackbrett, Harmonika), Sabine Gruber-Heberlein (Harfe) und Maria Friedrich (Cello). Thomas Gruber hat als Musiker und Komponist seine Wurzeln in der Volksmusik, deshalb ist seine Quetsche die „Ziach“; er selbst attestiert sich ein melancholisches Fernweh. Sabine Gruber-Heberlein ist als Kammermusikerin in vielen Konzertsälen zu Hause und Maria Friedrich ist in zahlreichen Orchestern tätig. Sie alle sind im Münchener Umland sesshaft und gehen immer wieder gern auf Tour.
Wenn aber einige Gäste des „incontri“ vorher geglaubt haben mögen, sie würden aufgrund der Instrumentierung beim Konzert Volksmusik hören, dann lagen sie mit ihrer Vermutung total daneben. Die Drei spielten quer durch die Bank fast alles, mal rockig, mal schräg, goovig oder experimentell – einfach bayerische Weltmusik mit alpinem Fernweh, dabei aber so leidenschaftlich und auf „den Punkt genau“, dass sie das Publikum begeisterten und mitrissen. Die gespielten Stücke wurden überwiegend von Thomas Gruber geschrieben, aber es gab auch arabische Klänge ebenso wie Tango-Musik von Astor Piazzolla, selbst ein „Zwiefacher“ oder ein Tänzchen aus Rußbach waren zu hören. Da aber eigentlich alle Stücke Instrumentals waren, hat das Trio zumindest das eine Stück „Lied“ mit Gesang präsentiert – der einzige Text lautete in diesem Fall „Eija“, worauf Thomas Gruber abschließend ironisch bemerkte, die Gruppe würde demnächst ein Buch mit eigenen Musiktexten herausgeben – darauf der Zwischenruf aus dem Publikum: „Das wird dann ein Bestseller“. Der Kontakt zum Publikum klappte also immer bestens und die Besucher waren zum Schluss begeistert und der Beifall entsprechend lang und stark.
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