Keine "Luxus-Sauna" im neuen Hallenbad
(Pfaffenhofen, wk)Im geplanten neuen Hallenbad wird es keine Saunalandschaft geben, aber trotzdem bleibt eine Sauna weiter im zukünftigen Angebot. Das war die wichtigste Entscheidung des Stadtrates bei seiner gestrigen Sitzung. Wegen deutlich gestiegener Baupreise sahen sich die Stadträte gezwungen, Abstriche beim künftigen Hallenbad zu machen.
Foto: Krieger Architekten
Jens-Wilhelm Brand, geschäftsführender Gesellschafter des Planungsbüros Constrata aus Bielefeld, zeigte die Entwicklung der Baupreise und die Auswirkungen auf die einzelnen Gewerke des Hallenbades anhand verschiedener Varianten auf. Ach der Kostenschätzung November 2017 hätten die Kosten für das Bad mit großer Saunalandschaft inkl. Einer Preissteigerung im 1. Quartal 2018 bei 21,8 Mio. Euro gelegen, das Parkdeck bei 4 Mio. Euro und die Herrichtung des Geländes bei 1,9 Mio. Euro gelegen – gesamt bei ca. 27,7 Mio. Euro. Doch die Baupreise sind in letzte Zeit so rasant gestiegen, die Baufirmen total ausgelastet, dass es notwendig war, die Bremse zu ziehen. Weitere Kostentreiber waren die Gründungs- und Wasserhaltungskosten, die technische Ausrüstung durch neue Vorschriften sowie die Außenanlagen durch Überdachung des Parkdecks – nur die Abbrucharbeiten sind billiger geworden als geplant. Deshalb wurden neue Varianten erarbeitet: „Solo“ ohne Sauna, „Solo Plus“ (mit Trockensauna, Schwitz- und Dampfbad) und der bisherigen Planung „Integral“ (mit Saunalandschaft) gegenübergestellt. Dabei ergab sich dass die Variante „Solo Plus“ auf knapp 18,9 Mio. Euro kommt, inkl. angenommener Preissteigerung bis 2019 dann auf knapp 20 Mio. Euro. Die Badegrundfläche von ursprünglich 5.092 m² „Integral“ reduziert sich bei „Solo plus“ auf 4.480 m². Nach Abzug des Landkreis-Anteils von 7,2 Mio. Euro und der Zuschüsse sowie Mehrwertsteuererstattung ergibt sich für die Stadt ein Netto-Kostenanteil von knapp 9,4 Mio. Euro. („Solo“ wären netto 8,5 Mio. Euro und „Integral“ 20,2 Mio. Euro Kosten für die Stadt geworden). Bei dieser Vorstellung war es dann kein Wunder, dass sich die Stadträte durch alle Fraktionen für die Variante „Solo Plus“ aussprachen, offen blieb noch die Frage der Parkflächen – hierzu soll ein Masterplan erstellt werden, der nach Meinung der Stadträte auch ein Parkhaus berücksichtigen soll. Nach Auffassung von Bürgermeister Thomas Herker sei bei dieser Variante alles Wichtige dabei, was bei der Bürgerbefragung gefordert war, dafür aber keine Luxussauna und großer Rutschenturm. Die jetzige Saunalösung hätte nach seiner Meinung zwar nicht die große Zugkraft, doch sie runde das Angebot ab.
Vertreter des Jugendparlaments mit Stadtbaumeister Gerald Baumann
Ein weiteres Thema hatte das Jugendparlament eingebracht, sie beantragen die Errichtung eine „Dirt Parks“ zu prüfen. Der Dirt Park ist eine Landschaftsgestaltung mit Hügeln, Wellen und Rampen, die mit Mountainbikes aber auch mit normalen Fahrrädern befahren werden kann und die Geschicklichkeit fördert. Die Anlage könne unabhängig vom Alter genutzt werden, sei wichtig für die neue Trendsportart und für die Nutzer kostenlos. Die Pflege wollen die Jugendlichen selbst übernehmen. Der Platz könne durch Baustelleaushub gestaltet werden, hätte geringere Unterhaltskosten als zum Beispiel ein Fußballplatz und könne nachhaltig bepflanzt werden. Dieser Antrag kam bei den Sprechern aller Fraktionen gut an und wurde einstimmig angenommen. Für Reinhard Haiplik (ÖDP) lag der Charme eines Dirt Parks darin, dass die Jugendlichen weg von ihren PC´s in die freie Natur kommen.
Bei der Fortschreibung des Mietspiegels nach 2 Jahren war dagegen keine Einigkeit zu bekommen, denn die CSU-Fraktion, die den Mietspiegel ohnehin als falsch und nicht notwendig ansah („Schuss in Ofen‘“, Hand Prechter), stimmte dagegen. Für Markus Käser (SPD) kein Schuss in Ofen, sondern ohne Mietspiegel ein „Stochern im Nebel“, deshalb stimmte die Mehrheit im Stadtrat der Fortschreibung zu.
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