MyPrivateParadise - Neuer Kunstverein mit neuer Kunstausstellung
(Pfaffenhofen, wk)Jeder Mensch hat eine andere Vorstellung vom Paradies, deshalb hatten zwei Professoren von der der Hochschule der Künste in Braunschweig zusammen mit zehn Studenten sich an die Arbeit gemacht um ihre ganz eigenen Vorstellungen vom Paradies als Kunstwerk zu gestalten. Das war natürlich eine Aktion, die genau in die Zeit der Paradiesspiele in Pfaffenhofen passt.
Unter der Überschrift „MyPrivateParadise“ wurden diese Werke in der Kunsthalle des Neuen Kunstvereins Pfaffenhofen am Amberger Weg ausgestellt. Zur Vernissage kam eine recht bunte Mischung an Gästen, die alles in Ruhe und teilweise skeptisch die ausgestellten Werke anschauten. Wolfgang Ellenrieder, Professor an der Hochschule für Künste Braunschweig hob hervor, dass es generell schwierig sei, ein Paradies zu schaffen. Er und sein Kollege Thomas Rentmeister hatten dabei auch eigene Werke ausgestellt, deren Titel für die Besucher zumindest teilweise eine Vorstellung von den Ideen der Künstler geben konnten. Und bei den Arbeiten, die zwischen 2016 bis 2018 entstanden gab es wirklich viele Antworten, wie sich die Studenten ein Paradies vorstellten. Neben Bildern und Wandmalereinen gab es viele Collagen und Skulpturen, auch ein PKW wurde zum kleinen Wohnmobil umfunktioniert, in dem sich der Hersteller wohl wie im eigenen Paradies gefühlt haben mag.
Steffen Kopetzky, Vorsitzender des Neuen Kunstvereins Pfaffenhofen lobte dann auch die vielfältigen Aussagen der einzelnen Werke und half mit seinen Erklärungen zu den einzelnen Arbeiten der Studenten den Besuchern, sich intensiver damit auseinander zu setzen. Doch in vielen Fällen standen Besucher vor einigen Installationen und die Fragezeichen im Gesicht machten deutlich, dass sie sich trotzdem noch intensiv mit den Werken befassten. Dass nicht alle Werke in ein Haus oder Wohnzimmer passen, war aufgrund ihrer Installation und Größe wohl auch nicht beabsichtigt, so wie das 45 m² große als Zimmer hergerichtete Objekt von Stella Förster oder die Installation mit laufendem Video von Serena Ferraio. Auch eine Rolle aus scharfkantigem Nato-Stacheldraht von Daniel Wolf, umwickelt mit einigen Schaumstofffetzen ließ nicht gleich auf ein Paradies schließen.
Steffen Kopetzky unterstrich bei seiner Begrüßung und Einführung, dass es den Studenten erlaubt sein solle, einfach mal ihre eigenen Ideen zu entwickeln, bevor sie sich als freie Künstler in den heißen Kunstkommerz mit ihren Werken stürzen. Das Studium dürfte auf jeden Fall ein Paradies für sie gewesen sein. Etwas scherzhaft meint er, dass er schon überlegt hatte, die Vernissage abzusagen, da sich sicher „eine Horde von Begeisterten“ auf die Ausstellung stürzen und alles abreißen würde – aber so schlimm war es ja nun wirklich nicht.
Um das Verständnis der Werke zu vertiefen, bieten einige der ehemaligen Studenten Führungen an und zwar: am Sonntag 24. Juni führt Fabian Lehnert durch die Ausstellung; am Sonntag 15. Juli Prof. Wolfgang Ellenrieder und am Sonntag am 22. Juli Bärbel Ruckhäberle. Die Führungen beginnen jeweils ab 16 Uhr bei freiem Eintritt. Zur Finissage am 29. Juli lädt der Kunstverein ab 17 Uhr zu einem Gläschen Sekt ein, dabei stellt wird auch der Ausstellungskatalog vorgestellt, der während der Ausstellungsdauer entstand. Die Ausstellung ist täglich, bis auf montags, in der Zeit von 15 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt zu sehen.
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