Eine handwerkliche Gemeinschaftsleistung
(Wolnzach, hr)Der Ärger über das Schreiben, das von einem Wolnzacher Bürger bezüglich des Brandschutzes der Volksfesthalle an die Regierung von Oberbayern geschickt worden ist, war groß. Ebenso groß ist jetzt aber auch die Solidarität der Handwerker. Ohne zu zögern, packen sie mit an, um den Stahlträgern noch rechtzeitig bis zum ersten Anstich den geforderten feuerfesten Anstrich zu verpassen.
Vor allem die nicht vorhandenen Fluchtwege wurden von den Volksfestgegnern nach dem Bau der mobilen Einhausung im rückwärtigen Bereich gegen den Festbetrieb ins Feld geführt. Gemeinsam mit Experten des Landratsamtes wurde die 1973 erbaute Halle aus diesem Grund in Augenschein genommen. Das Urteil in Sachen Fluchtwege war eindeutig: „Die Begehung der Volksfesthalle Wolnzach hat ergeben, dass die vorhandenen Rettungswege für die Rettung der zulässigen Personenanzahl aus der Halle ausreichend sind“, so der Pressesprecher Karl Huber.
Während damit das Thema der Fluchtwege praktisch erledigt ist, ergab sich im Rahmen des Ortstermins ein anderes Problem: der Nachweis des Brandschutzanstriches der Stahlträger. Hier wurde seitens des Landratsamts ein entsprechendes Schriftstück gefordert. Da diese Arbeiten im Zuge der Umwidmung der Halle im Jahre 1979 nicht dokumentiert worden sind, gelten sie nach deutschem Recht als nicht durchgeführt.
Die Folge ist eindeutig: Ohne den entsprechenden Brandschutzanstrich gibt es kein Volksfest. So ist jetzt Eile geboten. „In den vergangenen Wochen mussten aus diesem Grund im Eilverfahren zahlreiche Aufträge vergeben werden“, erklärte Bürgermeister Jens Machold (CSU) am Rande der Bauausschusssitzung. Dabei sprach Machold nicht nur von den Malerarbeiten, sondern auch vom Sandstrahlen der Träger und den vorbereitenden Arbeiten an der Halle selbst. Insgesamt belaufen sich die Kosten auf rund 120.000 Euro. Was ihn am meisten bewegt, ist die Verbundenheit aller Handwerker zum Hallertauer Volksfest. „Teilweise wurden von anderen Baustellen Arbeiter abgezogen, um den engen Zeitplan bis August einzuhalten.“
Wenn die Arbeiten, wie geplant, abgeschlossen werden, sind in Sachen Brandschutz alle Vorgaben erfüllt und dem Genuss der ersten Maß steht nichts mehr entgegen.
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