Mit dem Zaun gehts voran
(Pfaffenhofen, hal)Foto: Paul Ehrenreich
Seit einer Woche werden auf dem Gelände der Tierherberge die umfangreichsten Änderungen vorgenommen seit der Eröffnung des Gebäudes im Mai 2011. Vor allem die Hunde sollen davon profitieren. Aber auch Besucher erhalten noch mehr Einblick in den Alltag der Tierherberge: Erstmals kann auch die bislang nicht zugängliche Hunde-Außenanlage besucht werden.
„Bisher hatten wir nur zwei Ausläufe“, erklärt Tierheim-Leiterin Sandra Lob, die die Umbauten zusammen mit einem örtlichen Gartenbau-Betrieb geplant hatte. Diese befindet sich auf der Rückseite und werden nun praxisgerechter als bisher aufgeteilt. Nicht zuletzt will das Herberge-Team Auflagen umsetzen, die es bislang aus finanziellen Gründen nur provisorisch erfüllt konnte.
Aus den beiden Ausläufen werden künftig sechs: „Ein großer, den wir beispielsweise für die Zusammenführung mehrerer Hunde nutzen können. Und fünf kleinere mit jeweils immer noch beachtlichen 150 Quadratmetern im Durchschnitt.“ Bekanntlich können Hunde sehr gut riechen. Das bedeutet nicht zwingend, dass sie einander automatisch auch gerne riechen oder sehen. Zur Beruhigung allzu erregter Hundegemüter werden daher stabile Sichtblenden zwischen den einzelnen Abteilen eingebaut.
Bislang waren die Hunde durch einfache Bauzäune voneinander getrennt. Diese Notlösung war von Anfang an nur als Provisorium geplant. „Je älter sie werden, desto maroder werden sie langsam auch“, befürchtet die Vereinsvorsitzende Manuela Braunmüller. „Diese Zäune können sich zu einer Gefahr entwickeln, die wir nicht verantworten wollen. Weder unseren Besuchern gegenüber, natürlich auch nicht gegenüber unseren Mitarbeitern und den ehrenamtlichen Helfern.“
Insgesamt werden aktuell 250 Quadratmeter neues Pflaster verlegt und etwa 250 Meter stabiler Sicherheitszaun verbaut. Der Zaun entspricht dem Typ, mit dem auch das übrige Gelände eingefasst ist. Er besteht aus Elementen mit einer Höhe von zwei Metern und 2,50 Metern Breite. Man braucht kein Rechengenie zu sein: Für 250 Meter Zaun werden also 100 dieser Teilstücke benötigt, im Fachjargon heißen sie „Doppelstabmatten“. Dazu kommen 90 Laufmeter Pflastereinfassungen und nicht weniger als zehn neue Tore. Das kostet. Der Gesamtpreis inklusive Material und den zugehörigen Beton- und Erdarbeiten liegt im mittleren fünfstelligen Euro-Bereich.
„Viel Geld für einen relativ kleinen Verein wie uns, der, wie alle anderen Tierschutzvereine in Bayern auch, vom Land mit keinem Cent bezuschusst wird“, so Braunmüller. „Übrigens im Unterschied zu allen anderen Bundesländern, die ihren Tierschutzvereinen bei deren Aufgaben finanziell unter die Arme greifen. Da wir uns also selbst finanzieren müssen, sind wir auf Hilfe dringend angewiesen. Sei es Rat, Tat. Oder Geld. Für jede Unterstützung sind wir herzlich dankbar.“ Mit jeder Spende ab 50 Euro können private Tierliebhaber symbolisch jeweils ein Teilstück des Zauns bezuschussen. Damit später für jeden sein persönlicher Beitrag buchstäblich ‚greifbar‘ ist, werde auf dem entsprechen Teilstück des neuen Zaunes eine kleine, wetterfeste Plakette mit dem Namen des Spenders angebracht. Der Tierschutzverein Pfaffenhofen ist ein gemeinnütziger Verein. Er kann daher für Zuwendungen, egal welcher Höhe, eine Spendenquittung ausstellen, die der Spender beim Finanzamt gegebenenfalls geltend machen kann. Der Verein bittet darum, das Stichwort „Spende Zaun“ anzugeben. Wer zusätzlich seinen Namen und seine Adresse bei der Überweisung angibt, bekommt ohne weiteres Zutun automatisch eine Spendenquittung zugesandt.
Neben Geld ist natürlich jede helfende Hand willkommen bei den Arbeiten, die – wetterabhängig –Mitte Juli abgeschlossen sein sollen. Jeder Handgriff eines Freiwilligen lässt den finanziellen Kraftakt für die Tierherberge weniger anstrengend werden. „Natürlich werden ambitionierte Laienhelfer ebenso wie Fachkräfte mit Handkuss und offenen Armen empfangen,“ sagt Sandra Lob augenzwinkernd; sie koordiniert das große Vorhaben. „Als Beilagen dazu gibt’s Brotzeiten und natürlich Getränke.“ Aber auch, wer einfach mit anpacken will, Besorgungsfahrten oder Handlangerdienste übernehmen kann, müsse kaum befürchten, sich auf der Baustelle zu langweilen. Beim Pflastern, dem Montieren der Zäune oder dem Schleppen von größeren Steine sind starke Arme gefragt und ersetzen das Fitnessstudio – zumindest vorübergehend. Eine Spendenbescheinigung müsse die finanzielle Entschädigung leider ausgleichen. Und natürlich das Gefühl, bei etwas Sinnvollem mitgeholfen zu haben.
Wer sich aufgerufen fühlt, erfährt alles Weitere dazu in der Tierherberge unter Telefon 0174 / 790 92 12. „Das ist eigentlich unsere Notfall-Nummer,“ erläutert Manuela Braunmüller. Dann lacht sie: „Und in gewisser Weise ist das ja auch ein Notfall.“
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.