KUS-Unternehmerfrühstück – „Führung zwischen Gegenwart und Zukunft“.
(Reichertshausen, wk)Das zweite Unternehmerfrühstück des Jahres 2018 des Kommunalunternehmens Strukturentwicklung Landkreis Pfaffenhofen (KUS) fand im Restaurant „Zum Holzhof“ des Golfclubs Reichertshausen statt und lockte gut 60 TeilnehmerInnen mit dem Thema “New Work: Führung zwischen Gegenwart und Zukunft“. Hauptreferent war Prof. Dr. Oliver Hackl von der Technischen Hochschule Ingolstadt und Leiter des Studiengangs Internationales Handelsmanagement.
Hackls Vortrag war eingebettet in die Megatrends Globalisierung, Digitalisierung, Individualisierung und Fachkräftemangel mit spürbaren Auswirkungen auf die Arbeitswelt, die Veränderungen der Unternehmens- und Führungskultur nach sich ziehen. Hackl hat langjährige Erfahrungen auf diesem Sektor als früherer Manager der Unternehmensgruppe Media-Saturn. KUS-Vorstand Johannes Hofer konnte bei der Eröffnung des Treffens aus vielen Gesprächen mit Unternehmen berichten, dass sie versuchen, auf die Entwicklungen am Markt flexibel mit einer Balance aus Selbstbestimmung und Mitsprache der Mitarbeiter sowie Einsatz neuer Technologien zu reagieren.
Das Schlagwort seines Führungskonzepts lautet: VUCA, wobei diese Abkürzung erstmals vom amerikanischen Militär Anfang der 90erJahre entwickelt und später auf Veränderungsprozesse in der Organisationsentwicklung übertragen wurde. Bei Hackl heißt es: Vision und ambitionierte Ziele; Understanding, Verstehen und Offenheit; Clarity, Klarheit, Transparenz und Visualisierung; Agilität, Veränderung und Kreativität. Ein Beispiel war für ihn das US-Unternehmen Apple, das kurz vor der Pleite stand, aber durch die Kreativität von Mitarbeiterteams mit neuen Produkten zu großem Erfolg aufstieg. Führungskräfte müssen keine Alleskönner mehr sein, sie sollen in erster Linie koordinieren, moderieren, so seine Ansicht. Sie müssen den Mitarbeitern die Angst vor der Technisierung nehmen und Abläufe im Unternehmen transparent machen. Im Zuge des Fachkräftemangels ist auch eine Trennung von Raum und Zeit sinnvoll (Homeoffice statt Büro), denn das weibliche Potential ist noch lange nicht ausgeschöpft – so hat die Firma Microsoft in München zwar 2.400 Mitarbeiter, aber nur 1.500 Arbeitsplätze in Büros. Von jungen Start-Ups könne man auch gut lernen und Dinge ausprobieren, ohne gleich perfekt zu sein – den Mitarbeitern mehr Freiraum lassen – Offenheit für Veränderungen zeigen.
Praxisorientiert berichtete anschließend Dipl.Ing. Jan Hecht von Hecht Technologies, ein Familienunternehmen in Pfaffenhofen das Technologien für Schüttgut entwickelt und verkauft, wie es in seinem Unternehmen läuft, das er kurz vor dem Tod seines Vaters übernommen hatte. So hat er für neue Ideen einen Zukunftsworkshop mit Mitarbeitern aus verschiedenen Ebenen seines Unternehmens aufgebaut, die Arbeitszeit flexibilisiert, ein Gesundheitsmanagement eingeführt und Fortbildungsreisen (Individual Trips) unterstützt. Mit diesem Konzept und einer langfristigen Vision geht er neue Führungswege (im Gegensatz zu Vaters Zeiten) und fördert so auch die Mitarbeiterbindung und –zufriedenheit.
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch eine kurze Vorstellung des Ausbildungskompasses des KUS und der Azubi-Akademie im Landkreis Pfaffenhofen durch Johannes Hofner und den Ausbildungsleiter Kreitmeier von der Firma Nadler Straßentechnik, der seinen Lehrling Lukas die Vorteile der Azubi-Akademie erläutern ließ. Sie warben bei den Anwesenden, ihre Azubis für die Azubi-Akademie anzumelden, da dort überbetrieblich Wissen vermittelt wird, was sie sonst in ihren Lehrbetrieben kaum erlangen können.
Das Networking beim anschließenden gemeinsamen Frühstück war dann auch noch ein wichtiger Faktor der Veranstaltung.
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