Was Deutsche in Amerika für den Fußball tun
(New York/ Hallertau, ls/mu)Die ganze Welt fieberte gestern mit Jogis Jungs mit. Unser Redakteur Michael Urban ist zurzeit in New York unterwegs und traf dort Deutsche, die sich das vermeintliche Sommermärchen 2018 nicht entgehen lassen wollten.
Aus, das Spiel ist aus. Deutschland ist raus. Ob sich das für die vielen Fußball-Fans gelohnt hat, die gestern pünktlich zum Anpfiff den Arbeitsplatz verließen? Nicht nur die Hallertauer waren ganz heiß darauf, die Mannschaft verlieren zu sehen. Michael Urban meldet sich aus seinem Amerika-Urlaub in New York und hat auch dort Menschen getroffen, die sich ihren Traum vom deutsch-koreanischen Fußballglück um 10 Uhr vormittags Ortszeit trotz beruflicher Verpflichtungen erfüllen wollten.
1. Ein Anwalt
Stefan ist Deutsch-Amerikaner. Für ihn ist vollkommen klar, wen er in Russland anfeuert. Die Homebase des Anwalts ist Brooklyn. Vor allem mit seinen Kollegen musste er sich absprechen, um den Anpfiff nicht zu verpassen. „Ich meins ernst, ich will das Spiel wirklich sehen“, meinte er. Die hatten Verständnis für Stefans Begeisterung und so durfte er Zeuge sein, wie Müller und Co. sich ihre historische WM-Schlappe einfingen. Das hat sich auf jeden Fall gelohnt.
2. Ein Fotograf
Dirk hält Bilder für die Nachwelt fest, heißt: Dirk ist Berufsfotograf in einer der aufregendsten Städte der Welt. Von Brooklyn aus wollte er das Fußballmärchen von Kasan verfolgen, wenn die deutsche Mannschaft all ihre Hater Lüge straft und Nordkorea mit einem Schützenfest aus dem Turnier katapultiert. Dafür hat er ein wichtiges Fotoshooting auf 14 Uhr verlegt, für die volle Dröhnung deutschen Fußballs. Bitte Lächeln!
3. Ein Urlauber
Der Name Miguel hört sich vielleicht an, als stünde dort jemand in Mexiko-Grün oder Portugal-Rot. Tatsächlich schlägt Miguels Herz aber Schwarz-Rot-Gold. Für ein Jahr reist der junge Mann durch Amerika und Kanada, Work and Holiday nennt sich dieses Konstrukt. So was erfordert viel Planung, vor allem, wenn die Deutsche Nationalmannschaft sprichwörtlich nach den Sternen greift. Seit einem halben Jahr hat Miguel das Spiel Südkorea-Deutschland dick in seinem Kalender markiert, damit nichts zwischen ihm und Jogis Jungs stehen kann – außer 7 Stunden Zeitverschiebung und ein ganzer Kontinent.
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