Ein Jahr unterwegs in Sachen Bier
(Mainburg, sh)Ein ganzes Jahr darf die Hallertauer Bierkönigin den goldenen Gerstensaft repräsentieren. Am Hopfenfestsonntag wird es ernst, da endet nämlich die Regentschaft. Eine äußerst spannende, manchmal herausfordernde, aber in jedem Fall bereichernde Mission, wie wir von der (noch) amtierenden Queen Angela Ertlmaier erfuhren.
Die 24-jährige Angela Ertlmaier aus Kleingundertshausen bei Mainburg vertrat das Bier der Hallertau und ihre Brauereien. Ein aufregendes Jahr liegt hinter ihr:
Angela, was hat dich dazu bewogen, Bierkönigin zu werden?
Nachdem ich von der Langwieser Hannelore schon mal angesprochen wurde, hab ich mir angeschaut, was denn meine Vorgängerinnen so gemacht haben. Bald schon dachte ich mir: „Das wär eigentlich auch was für mich!“ Und so bin ich dazu gekommen. Zwingen musste man mich nicht. (lacht).
Neben der Liebe zum Bier braucht es auch noch andere Qualitäten um Bierkönigin zu werden. Kannst du 5 Tipps geben, à la „How to be a Bierkönigin“
Fünf bring ich glaub ich nicht zusammen. Aber folgende 3 Tipps kann ich potentiellen Bewerberinnen auf jeden Fall mitgeben:
Alles mitnehmen was geht! Viele Gelegenheiten, wie z.B. den Neujahrempfang mit (damals noch) Horst Seehofer bekommt man nur einmal. Unzählige besondere Momente während der Amtszeit kommen so nie wieder. Das sollte man sich vor Augen halten, wenn man zögert.
Immer ein Paar Wechselschuhe im Auto parat haben! Ein Paar flache und ein Paar (bequeme!) hohe Schuhe für Auftritte sind Gold wert.
Manchmal bekommt man auch Kommentare zu hören wie: „Gell, du trinkst immer viel Bier“. Ich habe mir daher im Vorfeld schon ein paar „Standardantworten“ oder Gegenargumente zurechtgelegt, um schlagkräftig entgegnen zu können. Da helfen so Sätze wie: „Qualität statt Quantität“, oder „Ich möchte lieber alles ein bisschen durchprobieren“. Nur weil man Bierkönigin ist, gibt man sich ja nicht jedes Wochenende die Kante.
Deine Wahl war ja eher eine „Proklamation“, denn deine Gegenkandidatin sprang im letzten Moment ab. Woran liegt es deiner Meinung nach, dass es in den letzten Jahren so schwierig ist, Kandidatinnen zu gewinnen?
Weiß nicht genau. Aber ist auf jeden Fall noch ein junges Amt. Das ist so eine Entwicklung die letzten Jahre, dass es allgemein schwierig geworden ist, Mädchen für ein Königinnen Amt zu begeistern. Das mag entweder am stressigen Arbeitsalltag liegen, oder weil man ungewiss ist, was da auf einen zukommt. Bei der Wahl zur Dirndlkönigin in Abensberg zum Beispiel bringen sie zwar immer noch sechs Kandidatinnen zusammen, aber auch dort tut man sich schon härter.
Wie wird man als Botschafterin des Hallertauer Bier wahrgenommen? Gibt es etwa eine Konkurrenz zur Bayerischen Bierkönigin?
Die Reaktion der Leute ist allgemein total positiv. Viele sagen: „Das ist ja Wahnsinn, eine Bierkönigin. Wie toll ist das denn?!“. Auch unter den Hoheiten fühlt man sich wie in einer kleinen Familie. Der harte Kern hält zusammen. Neulich war ich auf dem Landshuter Schützenfest ganz allein unterwegs. Das war überhaupt nicht schlimm. Ich hab mich einfach zu den Leuten gesessen und auf Anhieb Anschluss gefunden. Eine Konkurrenz zur Bayerischen Bierkönigin gibt´s nicht, weil ich speziell für die Region Hallertau repräsentiere. Die Bayerische Bierkönigin dagegen steht für den Bund aller Bayerischen Brauer. Das ist wieder was anderes.
Angela´s Schärpe erzählt viele schöne Geschichten - an die 40 Ansteckerl erinnern sie daran
Nenne uns den schönsten/emotionalsten bzw. schlimmsten/ulkigsten Moment in deiner Amtsperiode!
Ein sehr emotionaler Moment steht mir erst noch bevor. Zur Kartoffelkönigin habe eine schöne Freundschaft entwickelt, sodass sie mich gebeten hat, auf ihrer Abdankung eine Rede zu halten. An den „schlimmsten“ Moment per se kann ich mich nicht erinnern. Unangenehm wird´s allerdings, wenn gewisse Fans nicht mehr wissen, wo die Grenze ist.
Welche Termine werden dir immer in Erinnerung blieben?
Ganz besonders schön war die Grüne Woche in Berlin, da haben wir uns mehrere Tage ein Zimmer geteilt. Auch der Neujahrsempfang mit Horst Seehofer in der Münchner Residenz war der Knaller. Dort trifft man hochrangige Staatsgäste und Politiker und hält Smalltalk mit ihnen, macht Fotos etc. Das Apfelblütenfest in Südtirol war wundervoll, um auch mal abseits der öffentlichen Auftritte zu wandern oder sich zusammenzusetzen. Kürzlich durfte ich am Bayerischen Schützenfest in Landshut mit dem Gau Hallertau teilnehmen. Natürlich haben auch Ortstermine in der Umgebung ihren Reiz.
Vielen Dank für das Gespräch! Dann sind wir mal gespannt, wer deine Nachfolge antritt...
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