Genossenschafts-Wohnprojekt gestartet
(Pfaffenhofen, rt)
Die im Mai gegründete Wohnungsbau-Genossenschaft “RaumPfaffenhofen e. G.” startete gestern bei einer Informationsveranstaltung im Hofberg-Saal ihr erstes Projekt. Das soll möglichst bald in der Kreisstadt in der dortigen Raiffeisenstraße entstehen.
Etwa 70 Interessierte kamen in die Veranstaltung und die meisten von ihnen füllten auch gleich einen Bewerbungsbogen aus. Markus Käser als einer der beiden Genossenschafts-Vorstände sowie in Personalunion SPD-Vorsitzender in der Kreisstadt und dem Landkreis, dazu noch Landtagskandidat erläuterte eingangs das Vorhaben: Auf dem 1 900 Quadratmeter großen Grundstück inmitten einer schon bestehenden Wohnsiedlung die zwischen Ilm und Bahnlinie sollen 20 Wohneinheiten entstehen. Laut Käser wolle man schnellstmöglich bezahlbaren Wohnraum vor allem für jene schaffen, die auf dem regulären Markt aus welchen Gründen auch immer nur geringe Chancen auf eine Wohnung haben. „Was einer nicht schafft, das schaffen viele“, so Käser, der unter Umständen auch noch weitere Projekte realisieren will. Besonders wies Käser darauf hin, dass mit dem Genossenschaftsmodell ein lebenslanges Wohnrecht verbunden sei, das auch vererbbar ist.
Günstig könne man bauen, weil „sämtliche Spekulationselemente herausgenommen sind.“ Die spätere Miete sei so gut wie garantiert und werde unter der örtlichen Vergleichsmiete für Neubauten, vielleicht ein Viertel, sein. Der Beitritt zur Genossenschaft als Voraussetzung dabei mitzumachen koste einmalig 1 000 Euro.
Als Pflichteinlage nannte Käser ungefähr 500 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche, die auch über Kreditinstitute finanziert werden könne. „Alles was die Genossenschaft erwirtschaftet wird wieder in das Projekt zurückgeführt, etwa in die Miete“, sagte der Genossenschafts-Vorstand.
Dass die Miete später vergleichsweise niedrig ausfalle liege daran, dass alle Kompetenzen ohne Honorierung in der Genossenschaft arbeiteten. So wie Architektin Rita Obereisenbuchner. Sie wies darauf hin, dass zum gegenwärtigen Stand auf dem Grundstück planerisch alles machbar sei, was rechtlich und bautechnisch möglich ist. Wohnungsinteressenten, die sich zuvor mit einem Fragebogen um eine Wohnung beworben haben, bekommen eine Gesprächseinladung, danach folgt ein Informationsgespräch zum Nutzungsvertrag, ehe es konkreter wird.
Obereisenbuchner rechnet damit, dass im kommenden Jahr der Erste Spatenstich für das dreigeschossige Objekt gemacht wird und es Objekt 2020 bezugsfertig ist. Im Schnitt könnte es auf eine Wohnfläche von 65 Quadratmetern je Wohneinheit hinauslaufen. Platz für Aufzüge, sofern gewünscht, und einen Gemeinschaftsgarten werde es ebenfalls geben.
Wer nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnte, kann sich über die Internetadresse https://www.wogeno-paf.de/ einen Fragebogen zuschicken lassen. Und zwar auch Bürger aus anderen Landkreisgemeinden bis etwa 50 Kilometer um die Kreisstadt herum. Dass weitere Objekte nun dem Pilotprojekt folgen könnten, schloss Käser nicht aus.
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