Diskussion ohne die CSU
(Pfaffenhofen/Wolnzach, hr)Eigentlich sollte am kommenden Sonntag eine große Podiumsdiskussion mit den Kandidaten aus dem Wahlkreis, die sich für ein Direktmandat im bayerischen Landtag bewerben, stattfinden. Wie jedoch der CSUler Karl Straub heute bekannt gab, wird er der Einladung des DGB nicht Folge leisten und der Diskussion im Hofbergsaal fernbleiben.
Straub begründet das damit, dass die größte Oppositionspartei im Deutschen Bundestag, die AfD, nicht eingeladen worden ist. „Wir brauchen hier endlich eine Debattenkultur, die diesen Namen auch verdient. Das ist Demokratie. Wir müssen nicht übereinstimmen." Das Verschweigen der AfD helfe nur einem: der AfD“, so Straub. Roland Dörfler, der Kreisvorsitzende des DGB in Pfaffenhofen, widerspricht hier: „Es gibt einen Beschluss des Bundesvorstandes der AfD keine Plattform zu bieten.“ Begründet wird dies unter anderem mit rassistischen Äußerungen. „Wir haben uns im Kreisverband an diese Vorgabe gehalten“, fügte Dörfler an.
Auch wenn die Auswahl das Recht des Gastgebers sei, hat Straub für diese Entscheidung wenig Verständnis. Gerade eine Podiumsdiskussion böte aus seiner Sicht die Gelegenheit, die Rechtspopulisten inhaltlich zu stellen. „Die AfD sei im Wesentlichen eine „Ein-Thema-Protestpartei“, die sich dem Thema Asyl und Migration verschrieben habe, die aber im Übrigen zu wichtigen Themenfeldern, die die Bürger bewegen, keine Antworten in ihrem Parteiprogramm bieten könne.“, so der CSUler, der sich nicht als Steigbügelhalter dieser Partei sehen möchte.
Für ihn steht vielmehr eine Auseinandersetzung im Sinne einer „lebendigen Debatte“ im Fokus und hier könne man nicht so tun, als gebe es die AfD nicht. Straub verweist diesbezüglich auch ausdrücklich auf die rassistischen Äußerungen. „Gerne hätte ich den Kandidaten der AfD gefragt, ob er der einen oder anderen verbalen Entgleisung der Parteispitze oder sich distanziere“, so Straub.
Dass es aber am Sonntag dazu kommen wird, das ist eher ungewiss. Zwar betonte Straub, dass er jederzeit aufs Podium gehen wird, wenn es eine Kehrtwende im Entscheidungsgremium gebe. Dass sich der Pfaffenhofener Kreisverband über den DGB-Vorstand hinwegsetzt, das ist eher nicht zu erwarten. So werden am Sonntag wohl nur die Kandidaten von SPD, Grüne, FDP, Freie Wähler und Linke miteinander diskutieren.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.