Offene Bühne – Sommerpause beginnt
(Geisenfeld, wk)Trotz des recht angenehmen Sommerabends war die Bar „Alsia“ im Geisenfelder Stadtzentrum wieder sehr gut besucht, wobei ein Teil der Gäste erst im Laufe des Abends dazu stießen. Aber sie alle hatten wieder einen beschwingten Abend mit viel Musik der verschiedensten Stilrichtungen.
Den Anfang machte Ernst Erb aus Ingolstadt. Der frühere Moderator von Radio IN ist natürlich Spezialist für Country-Songs, die er ausgiebig spielen konnte, denn die Beschränkung auf drei Songs war an diesem Abend, kurz vor der Sommerpause, aufgehoben. Nach ihm ebenfalls an der Gitarre der Organisator der Offenen Bühne, Michael Bretz, doch dieses Mal nicht mit Blues- oder Bluegrass-Songs, sondern bayerisch-österreichischen Liedern, deren Texte bei den Gästen oft Schmunzeln oder lautes Lachen hervorriefen, so wie beim Lied zur Übersetzung bairischer Begriffe auf Hochdeutsch („für die Preißn“). Da er kurz zuvor am Rande bemerkt hatte, dass er es nicht mehr weit bis zum 60.ten habe, bekam er diesen Hinweis vom Publikum gleich zurück, als er den dumpfen Ton seines Mikrofons bemängelte. Besonders begeistert gingen die Gäste mit beim Lied über Haberfeldtreiber. Als er dann den Gästen zwei Lieder zur Abstimmung stellte, das Taxi-Lied oder das Auktionärs-Lied, siegte das Taxi-Lied, obwohl er davor warnte, denn zum Verständnis seinen München-Kenntnisse notwendig – doch das Taxi-Lied siegte.
Eine ganz andere Richtung kam dann vom Duo „Hennesy-Two“, von zwei Ingolstädtern, die sich der Rockabilly-Musik verschrieben hatten. Nur mit Kontrabass und Gitarre brachten Robert und Daniel das Publikum zu tosender Begeisterung; die zwei können locker eine ganze Band ersetzen. Neben vielen alten Songs aus den 50er/60er Jahren gab es auch neuere Songs, die sie aber in ihrem eigenen Stil spielten. Da der Bass mit einem kleinen Zusatzgerät ausgestattet war, brauchten sie kein Schlagzeug um den Takt vorzugeben und die klaren Riffs von Daniels Gitarre durchschnitten den Raum – einfach eine klassische Kombination im Ton, der eigenen Darstellung und Präsentation – viele Gäste fühlten sich dabei in alte Zeiten zurückversetzt. Und damit nicht alles auf Englisch gesungen wurde, gab es als Zugabe einen Song auf Bairisch.
Und danach wieder ganz andere Klänge von John und Herbert. Beide Männer mit Gitarre heizten dem Publikum mit spanischen, südamerikanischen, Jazz und Gipsy-Rhythmen ein. Ein herrliches Gitarren –Duo, bestens aufeinander abgestimmt, mit hoher Fingerfertigkeit, die sich im Spiel fließend bei der Führung der Instrumente abwechselten. Während bei den vorherigen Auftritten im Publikum immer mal wieder geredet wurde, herrschte bei diesen beiden fast absolute Stille, so gebannt waren sie von der Musik, entweder instrumental oder mit Gesang begleitet. Herbert brillierte an der Gitarre bei einem Stück von Django Reinhardt, in dem er den Violinen-Part von Stephané Grapelli auf der Gitarre nachspielte – eine Meisterleistung.
Den beiden folgte dann Dana Beer, die ihre musikalische Herkunft von Folk- und Country-Musik überhaupt nicht verleugnete, auch irische Balladen gehörten zu ihrem Repertoire. Sie sang die Lieder meist auf Englisch und erzählte deshalb immer gern auch den Hintergrund der Lieder, in Einzelfällen hatte sie aber auch nach dem Start in Englisch in ihrer eigenen Übersetzung auf Deutsch weiter gemacht. Zum Abschluss des Abends bildete sie dann mit Hugo Zachas, dieses Mal ohne Bass, ein Duo, wobei Hugo sehr gefühlvoll „The Streets of London“ interpretierte und beide mit einem tollen Applaus belohnt wurden.
Da jetzt die große Urlaubszeit beginnt, trifft sich die Offene Bühne Geisenfeld erst wieder nach der Sommerpause am 13.September ab 19 Uhr in der Bar „Alisa“ in Geisenfelds Zentrum – wie immer bei freiem Eintritt und ohne Gage für die Musiker, bis auf ein Freigetränk. Wirt Ali spendiert aber den Gästen in der Rauchpause immer wieder gerne einen kleinen Schnaps.
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