Wer regiert das Hopfenvolk
(Wolnzach, hr)Katharina Maier und Maria Kirzinger
Es ist ein besonderes Ereignis, wenn sich einmal im Jahr die Hopfenpflanzer treffen, um ihre Königin zu wählen. „Ja wer wird’s denn werden?“ Lange im Vorfeld diskutiert man in der Hallertau diese doch recht spannende Frage. Dieses Jahr bewerben sich Maria Kirzinger aus Mitterstetten und Katharina Maier aus Eschelbach um die Hallertauer Krone.
Maria und Katharina kennen sich gut, sind befreundet und teilen die gleiche Leidenschaft: den Hopfen. Für beide ist es ein Kindheitstraum, wie es in der Hallertau so schön heißt, einmal „naufzugehen“ und sich zur Wahl zu stellen. „Beide Kandidatinnen leben den Hopfen. Jede, der beiden Kandidatinnen wäre eine hervorragende Königin“, so Adi Schapfl, Präsident der Hallertauer Hopfenpflanzer.
Die Leidenschaft Hopfen
„Woiza ist mei Homat und da Hopfa mei Leidenschaft“, erklärt Katharina Maier. Von frühster Kindheit stand für die heute 22-Jährige fest, einmal den elterlichen Hof zu übernehmen. „Er had mi einfach g’kratzt“, fügt die Eschelbacherin an. So war ihr Weg vorgezeichnet. Von der Realschule ging es auf direktem Wege aufs Feld. In der Landwirtschaftsschule folgten dann die theoretischen Grundlagen. „Klar, anfangs gab es schon kritische Blicke, schließlich wird nicht jedes Madl Hopfenbäuerin“, erklärt die Landwirtschaftsmeisterin. So ungewöhnlich ihre Berufswahl ist, so sehr geht die Eschelbacherin darin auf. „Was gibt es Schöneres, als morgens durch den Hopfengarten zu gehen, das Aroma der jungen Dolden zu schmecken?“
Eine gelebte Tradition
„Sche war’s scho!“ Das sagt sich Maria Kirzinger und meint, damit einmal die Hopfenkrone tragen zu dürfen. Die 21-Jährige studiert Agrarmarketing in Weihenstephan, hilft aber bei jeder Gelegenheit auf dem elterlichen Hof. „Der Hopfen bestimmt den gesamten Lebensrhythmus in der Hallertau“, so die Mitterstettenerin. Welche Bedeutung er für die Region insgesamt hat, das konnte Kirzinger in den USA erfahren. Ein halbes Jahr hat sie dort Pflanzern, Händlern und Brauern über die Schulter geschaut. „Es war beeindruckend!“, erklärt sie. Was ihr dort fehlte, war die gewachsene und gelebte Tradition. „Der Zusammenhalt, die Menschen und natürlich der Hopfen machen unsere Region aus“, führt sie aus.
Ob Maria Kirzinger oder Katharina Maier, wer am 13. August auf dem grünen Hopfenthron Platz nehmen wird, das wird sich am Ende einer sicherlich spannenden Wahl zeigen.
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