Tifliser Puppentheater gastierte im Haus der Begegnung
(Pfaffenhofen, aem)Bei gefühlten feuchtwarmen 35 Grad wurden heute Abend im Theatersaal des Pfaffenhofener Hauses der Begegnung zu den zusätzlich bestehenden 99 Sitzgelegenheiten noch weitere Stuhlreihen angebaut; und das reichte bei weitem nicht. Einige Zuschauer mussten mit dem blanken Fußboden vorlieb nehmen. Der Grund: Das Joseph-Hipp-Puppentheater gastierte im Rahmen der Paradiesspiele und brachte ganz passend das Stück „Der Apfel“ dar.
Zweiter Bürgermeister Albert Gürtner überreichte dem Kunstprofessor Giga Lapiashvili, der die Staatliche Akademie der Künste in Tiflis/Georgien mit Prof. Dr. Claus Hipp gegründet hatte, ein Buch der Stadt Pfaffenhofen.
In dem Stück „Der Apfel“ waren 72 Handpuppen eingesetzt, die von den Studentinnen und Studenten der Tifliser Kunstakademie geführt wurden. Jeder Puppe bedurfte es drei in schwarz gekleideten Studentinnen und Studenten. Die einstudierte Choreographie, mit denen sie die liebevoll ausstaffierten Puppen wirksam über die Bühne flanieren ließen, war sehr beeindruckend.
Auch die Handlung des gut einstündigen Theaters „Der Apfel“ passte wie die Faust aufs Auge für den gelungenen Ausklang der Pfaffenhofener Paradiesspiele. Denn im Stück „Der Apfel“ begeht der erste Mann der Weltgeschichte, Adam, den Fehler schlechthin, indem er den Verführungen der ersten Frau, Eva, nicht widerstehen kann und den ihm angebotenen verbotenen Apfel isst. Die logische Konsequenz: Die Vertreibung aus dem Paradies.
Aufgebaut war die Geschichte in sieben Prüfungen, die negativ berühmte Menschen bzw. Paare darstellte. Dazwischen wurden immer wieder auf Leinwand Filmausschnitte gezeigt, wie z.B. in der vierten Prüfung die Stadt Paris im Jahre 1811, Louvre. Dann begannen die Puppenspieler die Darstellung Napoleons; umspielt mit passenden französischen Chansons.
Eine weitere perfekt inszenierte Prüfung war die des Adolf Hitlers. Seine erschreckende Bilanz wurde noch einmal verlesen: Im zweiten Weltkrieg mussten über 50 Millionen Menschen ihr Leben lassen. Musikalisch umrahmt wurde diese Szene mit dem Hit der damals ebenfalls berühmten Marika Rökk „In der Nacht ist der Mensch nicht gern allein“.
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