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Neues Jugend- und Bildungsdorf in der Wendenstraße

(Wolnzach,, )

Seit einigen Wochen läuft der Probebetrieb im neuen Jugend- und Bildungsdorf mit Jugendzentrum im ehemaligen Raiffeisengebäude an der Wendenstraße. Am vergangenen Freitag fand nun die offizielle Einweihungsfeier statt. Alle, die zum Gelingen dieses großartigen Projekts einen Beitrag geleistet hatten, waren gekommen, um der feierlichen Einweihung beizuwohnen, die mit dem musikalischen Beitrag der Marktkapelle einen schmissigen Auftakt nahm.

"Ein lebendiger Ort" sei die Marktgemeinde, stellte Bürgermeister Schäch in seiner Eröffnungsrede heraus, "und so ist es kein Wunder, dass wir uns heute hier treffen". Viele haben mit großem Engagement an der Entwicklung dieses im weiten Umkreis einmaligen Projektes mitgestaltet, und ihnen allen gebühre Dank für das nunmehr Erreichte.

Viele Handwerksbetriebe hatten zum Teil unentgeltlich an der Gestaltung der Räumlichkeiten mitgearbeitet, und auch der Gemeinderat hat mit seinem positiven Votum dieses Jugenddorf erst möglich gemacht. Natürlich dürfe man die Sponsoren nicht vergessen, die wie die Firma Altmann den Jugendpfleger Max Thalmeir seit Anfang des Jahres finanzieren, oder wie der Lion's Club dem Trägerverein mit einer "Anschubfinanzierung" schon frühzeitig unter die Arme gegriffen haben. Auch die Hallertauer Volksbank als Eigentümer des Geländes habe nicht nur mit einem "entgegenkommenden Verkaufspreis" das Jugenddorf von Beginn an unterstützt. Schäch gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass dieses Engagement auch belohnt wird.

Erste Ansätze dazu sind bereits in die Realität umgesetzt worden: Einige Jugendliche, die nach der Hauptschule keine Lehrstelle gefunden haben, wurden in Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur in Pfaffenhofen in sogenannte EQJ-Praktika vermittelt. Schäch dankte hier den Unternehmen, die diese Stellen zur Verfügung gestellt haben, denn so haben Schulabgänger in diesem "Sonderprogramm zur Einstiegsqualifizierung Jugendlicher" die einmalige Chance, Grundkenntnisse und "Schlüsselqualifikationen" zu erwerben.

Zusätzlich biete das Jugendzentrum, so der Bürgermeister, einen Platz, "an dem es warm ist, und ich spreche hier nicht nur von der Heizung!" Unter Anleitung des Sozialpädagogen Max Thalmeir haben die Jugendlichen die Möglichkeit, per Internet Stellenangebote zu recherchieren und Bewerbungsunterlagen auszuarbeiten. Erklärtes Ziel des "JuBis" sei, die Jugendlichen an den "klassischen Lernort Betrieb" heranzuführen: "Unsere Gesellschaft darf keine Verlierer produzieren." Die Jugendlichen sollen Wertschätzung, Anerkennung und Erfolg erfahren, und Schäch appellierte noch einmal an alle Festgäste: "Geben wir unseren Jugendlichen gemeinsam eine Chance!" Dann werde das Jugend- und Bildungsdorf ein großer und menschlicher Erfolg.

Wenn etwas Besonderes geschaffen worden ist, sei es in Bayern gute Tradition, Gottes Segen zu erbitten, erklärte Pfarrer Schießl, und mittlerweile sei es auch Brauch, dies ökumenisch zu tun. Gemeinsam mit Pfarrer Baldeweg segnete er dann diesen "Platz, an dem man lernen kann, miteinander umzugehen."

Jugendreferentin Petra Thalmeir-Bichler, die von der Idee über das Konzept bis zur Realisierung des Jubis maßgeblich an seiner Entwicklung beteiligt war, dankte allen Unterstützern und Förderern und zeigte sich überzeugt, dass dieses Projekt einen Gewinn abwirft: "Jeder Jugendliche, der unter die Räder kommt, kostet die Staatskasse mehr!" Ihr Motto sei "Lieber präventiv arbeiten als hinterher lamentieren", und mit der Schaffung von vernünftigen Freizeitmöglichkeiten sei hier ein Grundstein gelegt worden. Ein großer Wunsch von ihr sei mit dem JuBi in Erfüllung gegangen, und als Dank und Anerkennung für ihr Engagement überreichten ihr die anwesenden Jugendlichen eine Rose.

Im Anschluss berichteten Daniel und Markus über ihre positiven Erfahrungen aus dem EQJ-Praktikum und stellten die vielfältigen Freizeitmöglichkeiten im JuBi vor, die sich nicht nur auf Billard-Spielen beschränken, wie Markus bemerkte: "Ich habe mein Leben wieder neu geordnet und Selbstbewusstsein erhalten."

Damit das JuBi durchstarten kann, braucht es natürlich jede finanzielle Unterstützung, und gleich am Eröffnungsabend wurden noch zwei Schecks überreicht. Die Familien Möckl/Stiegler vom Organisationsteam des Holledauer Hallenflohmarkts spendeten 475 Euro aus dem Erlös des letzten Flohmarkts, und Wilfried Gerling, Vorstand der Hallertauer Volksbank, übergab einen Scheck über 1000 Euro. Er erinnerte an das Motto des Raiffeisengründers, das "Hilfe zur Selbsthilfe" lautete, und wünschte dem Jugend- und Bildungsdorf "Viel Erfolg zur Selbsthilfe!"

Max Thalmeir entließ die Gäste dann zum gemütlichen Teil des Abends, der am Büffet genügend Zeit ließ für unterhaltsame Gespräche und die Besichtigung aller Räumlichkeiten im neuen Jugend- und Bildungsdorf.

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