Auer Neujahrsempfang ein Höhepunkt des Marktes
(Au,, )Der Neujahrsempfang von Bürgermeister Karl Ecker ist jedes Jahr etwas Besonderes und heuer versuchte die Gemeindeverwaltung es noch zu toppen. Nicht aus Wahltaktik. Denn die Wiederwahl Eckers ist in Au schon längst sicher. Sondern weil es der Gemeinde trotz vieler Investitionen gut geht. Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt bei knapp über 50 Euro. Doch davon war am Freitagabend in der Aula der Auer Hauptschule nicht die Rede. Ecker brach eine Lanze für das Ehrenamt.
All den Vertretern der Vereine, Organisatoren und Betreuern wolle er Dank sagen, Anerkennung und Motivation geben. Doch die Rede Eckers, gefolgt vom scheidenden Landrat Pointner sind nur das Pflichtprogramm des Abends. Höhepunkt wie all die Jahre aber ist das 10 Meter lange Buffet von der Metzgerei Radlmeir, ein kulinarisches Kunstwerk, wie nirgendwo bei Neujahrsempfängen zu sehen und zu genießen ist. Dazu kommt die Unterhaltung, getragen vom Wir-Gefühl und begleitet von den Klängen der Auer Geigenmusi. Wen wundert es, dass zu diesem Abend fast alle Geladenen auch kommen?
Rede von Bürgermeister Karl Ecker zum Neujahrsempfang
des Marktes Au i.d.Hallertau
am Freitag, 18. Januar 2008
Meine sehr verehrten Damen und Herren,
liebe Gäste des heutigen Abends,
der Schweizer Schriftsteller Max Frisch hat gesagt: "Demokratie heißt, sich in die eigenen Angelegenheiten einzumischen." Nichts anderes tun Menschen, wenn sie sich freiwillig engagieren!
Was macht Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement aus? - Ich glaube, es sind vor allem drei Kriterien:
· Engagement wird freiwillig und ohne unmittelbare Gegenleistung erbracht.
· Es dient der Verbesserung der Lebenssituation einzelner Personen oder der Gesellschaft insgesamt.
· Es leistet einen Beitrag zur Förderung der Solidarität und des Gemeinsinns.
Hier bei uns in Deutschland leben über 23 Millionen Menschen, die sich auf vielfältige und kreative Weise für andere Menschen einsetzen.
Sie, meine sehr verehrten Damen und Herren, die Sie heute Abend die verschiedensten Vereine und Organisationen unseres Marktes repräsentieren, tragen primär dazu bei, dass unser gesellschaftliches Leben vor Ort so ausgezeichnet funktioniert und deshalb will der Markt Au i. d. Hallertau mit diesem Empfang ganz deutlich seine Verbundenheit und Dankbarkeit zu den ehrenamtlichen Einrichtungen des Marktes zum Ausdruck bringen. Erstmals zum "Internationalen Jahr des Ehrenamtes" fand im Jahr 2001 ein Neujahrsempfang des Marktes für die ehrenamtlichen Vorstände der Vereine und Organisationen statt.
Nicht nur der große Zuspruch dieses und der dann anschließenden Empfänge war der Grund, warum ich auch heuer wieder für diesen Ehrenabend plädierte, sondern viel mehr noch will der Markt Au i. d. Hallertau, der mit einem so vielfältigem und ansprechendem Vereinsleben und unzähligen ehrenamtlichen Tätigkeiten gesegnet ist, mit diesem, im Hinblick auf Ihre Tätigkeit, bescheidenen Abend seinen aufrichtigen Dank für Ihre wertvolle und unverzichtbare Arbeit zum Ausdruck bringen. Und gerade in meiner Arbeit als Bürgermeister weiß ich, dass ehrenamtliche Tätigkeiten und Funktionen für das Bestehen und Gelingen einer Gemeinde lebensnotwendig sind. Es freut mich, dass in diesem Jahr wieder unser geschätzter Herr Landrat Manfred Pointner, letztmalig in seiner Funktion als Landrat, gekommen ist und anschließend noch ein Grußwort an uns richten wird. Ich darf Sie, sehr geehrter Herr Landrat, mit Ihrer charmanten Gattin in unserem Kreise sehr herzlich begrüßen.
Ein besonders herzlicher und freundschaftlicher Gruß gilt dem Träger der Bürgermedaille in Silber, Herrn Alfons Hölzl mit Gattin.
Mein Gruß gilt weiter der Schulleitung der Hauptschule Au i. d. Hallertau mit Herrn Rektor Michael Ball. Die ausgezeichnete Unterstützung der Hauptschule bei der vielfachen Überlassung ihrer Räumlichkeiten für gemeindliche Veranstaltungen sollte auch nicht unerwähnt bleiben. Von der Grundschule begrüße ich, und heuer habe ich ihn nicht vergessen, Herrn Rektor Alois Baun.
Ich begrüße die Vertreter der Evangelischen und Katholischen Kirche, Herrn priesterlichen Leiter Gnana Nanam Kuchipudi und den Pfarrbeauftragten, Herrn Diakon Peter Burkhardt mit Gattin, die die Pfarrei Abens betreuen. Ich begrüße ferner Herrn Pfarrer Konrad Berr aus Nandlstadt, unseren Pfarrer in Reichertshausen. Ebenso herzlich begrüße ich Herrn Pfarrer Markus Krusche von der evang.-luth. Kirchengemeinde mit Gattin.
Von der Volkshochschule Au i. d. Hallertau begrüße ich die Leiterin, Frau Erika Wittstock-Spona. Ich begrüße alle Vorstände der zahlreichen Vereine und Organisationen aus dem gesamten Gemeindegebiet und ich freue mich ganz herzlich über Ihr Kommen. Auch den Vertretern unserer zahlreichen Feuerwehren, immerhin gibt es in unserem Gemeindegebiet neben der Stützpunktfeuerwehr Au i.d.Hallertau noch sieben weitere Ortsfeuerwehren, gilt mein freundschaftlicher Gruß, stellvertretend für alle Feuerwehren begrüße ich unseren Kreisbrandinspektor Erwin Holzmann und unseren Kreisbrandmeister Helmut Baur.
In Deutschland gibt es übrigens rund 21.000 Freiwillige Feuerwehren. Von den 1,04 Mio. ehrenamtlichen Einsatzkräften sind 71.000 aktive Frauen. Zusätzlich betreuen die Freiwilligen Feuerwehren mehr als 250.000 Mädchen und Jungen in den rund 17.000 Jugendfeuerwehren. In unserem Marktbereich verrichten über 300 aktive Frauen und Männer ihren freiwilligen Feuerwehrdienst.
Ein besonderer Gruß gilt den anwesenden und äußerst fleißigen Damen unserer Gemeindebücherei, die sich seit ihrer Neueröffnung an der Oberen Hauptstraße größter Beliebtheit erfreuen darf und das ausschließlich durch das Ehrenamt.
Mein weiterer Gruß gilt unseren Ortsbäuerinnen und Ortsobmännern aus dem gesamten Marktbereich. Ganz herzlich darf ich auch unsere anwesenden und geschätzten Altbürgermeister kollegial begrüßen. Auch den Damen und Herren des Marktgemeinderates, mit meinen beiden Stellvertretern, den Ortssprechern und den Vertretern der Marktverwaltung, ein herzliches Grüß Gott. Die Vertreterinnen und die Vertreter der Presse, die ich um eine würdigende Berichterstattung dieses Abends bitte, sind mir herzlich willkommen. In den fast zwölf Jahren meiner Tätigkeit als Erster Bürgermeister von Au i. d. Hallertau habe ich nicht nur unsere zahlreichen Vereine und Organisationen in ihrer Gesamtheit und ohne Ausnahme kennen und schätzen lernen dürfen, sondern mich hat Ihre Arbeit, Ihre Arbeit für den Verein oder die Organisation, die Arbeit, die Sie für Ihre Mitglieder und die Gesellschaft erbracht haben, ganz besonders beeindruckt.
Bürgerschaftliches Engagement erbringt auch konkrete Dienstleistungen und verbessert so die Lebensqualität in unserem Ort. Außerdem trägt es dazu bei, dass Menschen sich mit unserer Gesellschaft identifizieren. Sie machen die Erfahrung, gebraucht zu werden. Sie erleben, wie durch gemeinsamen Einsatz etwas gelingt, was sie als Einzelne vielleicht nicht erreicht hätten. Sie finden Mitstreiter und Freunde. Das tut jedem gut, und es ist wichtig für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft.
Und ein Ehrenamt lehrt auch organisatorisches Geschick, Team- und Dialogfähigkeit, Einsatzbereitschaft, Verantwortungsbewusstsein und die Fähigkeit zum Blick über den eigenen Tellerrand.
Wie würde unser gesellschaftliches Leben hier in Au i.d. Hallertau und auch anderswo funktionieren, wenn wir keine ehrenamtlichen oder überwiegend ehrenamtlichen Einrichtungen vor Ort hätten? Nicht nur, dass die ehrenamtlichen Tätigkeiten durch hauptamtliche Personen, allein schon aus finanziellen Gründen, nicht ersetzt werden könnten. Das Ehrenamt fordert mehr als nur Verzicht auf Entlohnung und deshalb ist es auch so wertvoll. Zum Ehrenamt gehört auch Verzicht auf Freizeit, auf Familie, auf Nebeneinkünfte, auf Hobbys und oft noch vieles mehr.
Ehrenamtliche dürfen also kein Ich-Menschen und Egoisten sein. Aber gerade unsere bestehende Ellen-bogengesellschaft propagiert uns ein Leben, das uns häufig den Blick auf das Wesentliche verzerrt. Die von der Politik im Zusammenhang mit dem Umbau des Sozialstaates geforderte Solidarität, findet man insbesondere bei ehrenamtlich Tätigen. Wer im Bewußtsein dieser Solidarität lebt, hat keine Schwierigkeiten im Miteinander und im Füreinander. Wir alle wissen und schätzen es auch, was in unseren Vereinen und Organisationen in Eigenverantwortung und ohne überzogene und lähmende Bürokratie ganz großartig geleistet wird. Was also der Staat von unserer Gesellschaft im Umdenken fordert, wird in unseren Vereinen und Organisationen von je her ausgezeichnet und hervorragend gelebt und hat somit Vorbildcharakter.
Der Glaube an die Allmacht und All-Zuständigkeit des Staates war schon immer ein schlechter Ratgeber. Gerade die Herausforderungen, vor denen wir heute stehen - Bildung und Erziehung von Jugendlichen, ein Thema das derzeit ganz aktuell in der großen Koalition diskutiert wird, die Integration von Zuwanderern, die Fürsorge für die wachsende Zahl älterer Menschen - erfordern den Einsatz aller Kräfte unserer Gesellschaft. Nur gemeinsam werden wir diese Aufgaben meistern können! Das bedeutet allerdings nicht, dass engagierte Bürgerinnen und Bürger die Lückenbüßer für einen Staat werden sollen, der an seine finanziellen Grenzen stößt. Die Bürgergesellschaft ist kein Reparaturbetrieb für den Staat, sondern sie gibt ein Beispiel für eine neue Balance zwischen staatlichem und bürgerschaftlichem Handeln.
Meine sehr verehrten Damen und Herren. Blickt man heute Abend in die Runde der Gäste, dann trifft man zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus den verschiedensten Vereinen und Organisationen, die unser Leben hier in Au i.d.Hallertau so wertvoll und unverzichtbar bereichern, an. Ihre Existenz ist ein wertvoller und unbezahlbarer Schatz in unserer Gemeinde. Vertreten sind die Bereiche Bildung und Erziehung, Brauchtum und Tradition, Fasching und Unterhaltung, Feuerwehren und Rettungsdienste, Frauenverbände, verschiedene Fördervereine, Interessen der Gartler und des Obstbaus, weiter die Bereiche des ehrenden Gedenkens an die Gefallenen, der Gesang und die Musik, das Gewerbe, die Kinder- und Jugendarbeit, die Kirchen, die Landwirtschaft, die Politik, die Seniorenarbeit, die Sozialverbände und der Bereich Sport mit seinen vielen Facetten. Sie alle, die sie sich für diese Bereiche und der damit verbundenen Arbeit verantwortlich zeichnen tragen mit ihren Vereinen und Organisationen beispielhaft zum erfolgreichen Gelingen und zum Wohlstand unserer Heimatgemeinde bei.
Meine sehr verehrten Damen und Herren,
für das noch so junge Jahr 2008 wünsche ich Ihnen und Ihren Familien, Ihren Angehörigen und Ihren Freunden das Allerbeste, Gesundheit, Zufriedenheit und Gottes Segen. Wenn diese Wünsche in Erfüllung gehen, dann sind Sie bestens gerüstet für die ehrenamtlichen Tätigkeiten, die auch in diesem Jahr wieder in Fülle auf Sie warten. Ehrenamtlich Tätige sind Menschen, die sich keine Reichtümer oder hohe Titel und Auszeichnungen erwarten. Ehrenamtlich Tätige dürfen sich aber unbedingt Aufmerksamkeit und Anerkennung für ihre Arbeit und Aktivität von der Gesellschaft und von der Politik erwarten. Ein solcher bescheidener und aufrichtiger Beitrag soll dieser Abend von Ihrer politischen Heimatgemeinde sein. Schon jetzt freue ich mich anschließend im gemütlichen Teil auf die für mich immer wichtigen und guten Gespräche und Unterhaltungen.
Engagement macht Freude. Und ich füge ausdrücklich hinzu: Engagement darf und soll Freude machen. Schon die Bibel sagt: Nächstenliebe und Selbstliebe gehören zusammen. Ohne Selbstliebe wird auch die Nächstenliebe zur leeren Pflichtübung. Das gilt auch für Ehrenamt und Feiwilligendienste. Dieses Engagement ist nicht selbstlos, sondern im wahrsten Sinne des Wortes selbstbewusst.
"Engagement macht stark" - den Einzelnen und die Gemeinschaft. Sie alle hier wissen das. Und allen anderen, die noch nicht aktiv sind, rufe ich zu : Engagieren Sie sich - es lohnt sich!
Abschließend möchte ich mich noch bei den ehrenamtlichen Organisatoren dieser Veranstaltung für die großartige Vorbereitung und das schöne und wieder gelungene Umfeld bedanken, besonders bei unserer 3. Bürgermeisterin, Frau Rita Briem, für Ihren unermüdlichen Einsatz, diesen Ehrenabend vorzubereiten und reibungslos abzuhalten (Applaus).
Ferner bedanke ich mich bei meinen Mitarbeiterinnen Frau Christa Unger und Frau Regina Svigac von der Marktverwaltung für die Servicearbeiten.
Es freut mich aber auch ganz besonders, dass unsere geschätzte "Auer Geigenmusi" wieder die musikalische Umrahmung dieses Ehrenabends übernommen hat.
Für das leibliche Wohl sorgen in bewährter Weise der Getränkemarkt Appel und die Metzgerei Radlmeir aus Au i. d. Hallertau.
Bleibt mir noch zum Schluss meiner Worte, mit einem treffenden Sprichwort aus Zaire, das sich auf Ihre Arbeit und Ihr Ehrenamt bezieht, Ihnen allen einen angenehmen und schönen Abend zu wünschen. Es lautet: "Es ist das Herz, das gibt. Die Hände geben nur her."
In diesem Sinne vielen Dank für Ihr Kommen, vielen Dank für Ihre unverzichtbare Arbeit und Ihren stetigen Einsatz während des gesamten Jahres, und nun noch vielen Dank für Ihre geschätzte Aufmerksamkeit!
Karl Ecker
Erster Bürgermeister
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