Bürgermeister Schäch hält Schlussrede beim Gewerbeverband
(Wolnzach,, )Es war ein tiefes Anliegen des scheidenden Bürgermeisters Schäch, beim Gewerbeverband noch eine große Rede über seine Erfahrungen aus 18 Jahren Bürgermeisteramt im Markt zu halten. Aus den Wahlkampfreden, gerade seiner eigenen Freien Wähler, galt es für ihn, auch einiges klarzustellen. Dazu bot der Stammtisch des Gewerbeverbands eine ideale Plattform. War doch immer seine Zusammenarbeit mit dem Ortsverband unbürokratisch, überparteilich, vom Einsatz für den Mittelstand geprägt. So erwartete Schäch vom Publikum am Montagabend - und das Post Nebenzimmer war voll - dass es seinen Argumenten folgte oder zumindest zuhörte.
Schäch hatte vieles im Gepäck. Darunter auch sein zusammenklappbares Rednerpult. Es stammte von Johann Steiger. Die Initialen treffen auch auf Josef Schäch zu. Man könne sich auf ihn so richtig gut stützen. Mit so launigen Worten hatte Schäch immer eindrucksvolle Reden eingeleitet. Die vielen Stichwortkarten auf dem Pult zeigten, dass sich Schäch für diesen Abend bestens vorbereitet hatte. Es war ihm immens wichtig, sollte innerparteiliche Konflikte glätten helfen und ihm den Abtritt ermöglichen, den ihm seine Weggefährten geben wollten.
Ein großes Leistungsspektrum
18 Jahre Bürgermeister von Wolnzach. Mit 7000 Einwohnern 1990. Heute knapp 11000. Dazwischen liegen die Ansiedlungen von Altmann und Linner, Neubau Klöpfers, RTS, Bias, Milchprüfring und Herion. Oder 80 Millionen Euro Investitionen des Marktes (ohne Zuschüsse), zuletzt die Barth-Hallen, der Schwimmbadneubau, der Herion-Komplex. So erzählte Schäch, wie bei der Abstimmung im Kreistag über das 2. Gymnasium das Votum auf Wolnzach fiel. Wochen der Vorarbeit - und am Ende doch nur eine kleine Mehrheit. Aber sie reichte für eine Megaentscheidung für Wolnzach. Weitere Meilensteine: das Händemuseum, das Hopfenmuseum, der Hopfenlehrpfad, das Haus des Marktes, der Rathausumbau und der Bürgerbräu.
Der Abend hätte so ganz kurzweilig werden können, aber Schäch trieb es auch als Wahlkämpfer um. Dabei möchte er am 3.3. allen ins Gesicht schauen können - als Landratskandidat. Ja, er gibt auch zu, dass der Wahlkampf sich gewandelt hat, mehr zur Unterhaltung geworden ist, Stimmung, Sachargumente ersetzt. Wo ist das Kämpferische geblieben, das Emotionen Aufrüttelnde?
Der Ausblick
So stellt Schäch das Jugend- und Bildungsdorf Wolnzachs als Antwort auf das Versagen der Bildungspolitik in Bayern dar. Ökologie und Soziales bewegen Schäch heute mehr als Geschäftserfolg, das Vorankommen. Beim Jugend- und Bildungsdorf wird wenigstens Innenminister Herrmann am 28. April 2008 sich ein Bild vor Ort machen.
Schäch versuchte, aus seinem Erfahrungsschatz Ratschläge, Bitten und Visionen für die Zeit nach ihm seinen Nachfolgern mitzugeben. So werde es ein drittes Gymnasium im Landkreis geben. Das Bürgerbüro Wolnzach müsse fortgesetzt werden. Die Autobahnausfahrt Bruckbach sei erzielbar und ein kleines Messezentrum müsse den Mittelstand im Landkreis fördern.
Ohne Selbstbereicherung geblieben
Schächs Mutter gab ihm nach der Wahl zum Bürgermeister den Rat, nehme keinen einzigen Nagel aus dem Amt nach Hause. Das sei eingetreten. Das Schicksal habe das Seinige dazugewirkt. Die Firma ging aber am Bürgermeisteramt nicht zu Grunde, auch wenn das Herzblut immer die Politik begünstigte.
Es verabschiedete sich eine große Persönlichkeit, die alle Höhen und Tiefen durchlebte, ein Motor, ein Anschieber, dem es schwer fällt, los zu lassen, der aber auch von den Gegnern noch Anerkennung erhält. Eine Ära geht zu Ende. Viel wurde erreicht, einiges kaputt gemacht. Der Ruf nach außen ist bestens. Ein langer Applaus bestätigte dies.
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