hallertau.info News

Sonnige Zeiten mit dem Sonnenhaus

(Wolnzach,, )

Der erste Hallertauer Bauherrentag am Mittwochabend hat sich für die vielen Besucher im Deutschen Hopfenmuseum wirklich gelohnt. Die Wolnzacher Baufirma Bogenrieder organisierte die Informationsveranstaltung und sorgte für die Verköstigung nach den Vorträgen. 60 Jahre wird sie nächstes Jahr alt. In dritter Generation begrüßte Christian Bogenrieder die Zuhörer, unter ihnen 2. Bürgermeister Jens Machold und Gewerbeverbandsvorsitzenden Karl Straub.

Der erste Referent, ein Mitarbeiter der Firma Schlagmann/Poroton, stellte die heutigen Möglichkeiten im Massivbau vor, durch die richtigen Baumaterialien und das entsprechende Verarbeitungs-Know-How bis auf Passivhaus-Standard zu kommen. Die äußere Hülle müsse so gut isoliert sein wie nur möglich. So richtig heiß wurde es den Zuhörern, als Andreas Schuster, Vorstandsmitglied des Sonnenhaus-Instituts, Straubing, die Heiztechnik mit Sonnenkollektoren darlegte. Als Anwendungsfachmann konnte er die erfolgreiche Anwendung dieser Technik auf wenige einfache Formeln bringen. Das zu 100 % auf Solarheizung ausgerichtete Haus sei bei uns unwirtschaftlich. Doch bei 2/3 Solar und 1/3 Zusatzheizung, am besten Holzprodukte, amortisiert sich die Grundinvestition von ca. 34.000 Euro (inkl. MwSt.) in 7 Jahren. Der Staat gewährt dabei 8.000 Euro Zuschuss. Bei einer Endbestandsaufnahme sei die Sonnenhaus-Technik nicht teurer als die Ölheizung mit Boiler, Tankraum und Kachelofen.

Sonnenkollektoren halten erfahrungsgemäß 25-30 Jahre. Damit wird die Sonnenhaus-Technik 4 ml günstiger als eine Ölheizung zu heutigen Ölpreisen. Im Durchschnitt aber stiegen die Ölpreise um 13 Prozent jährlich. So wird das Sonnenhaus 8fach wirtschaftlicher. Natürlich setzt diese Technik ein eigenes Know-How voraus. Heiztechnik ist keine Allerweltstechnologie mehr, sondern echtes Engineering.

Zentrale Einrichtung des Sonnenhauses ist ein Zentralspeicher. Bei 7000 Litern und idealer schmaler Ausführung (1,4 Meter Durchmesser) kämen Höhen von 5 Meter heraus. Dafür müsse im Haus der Zukunft Platz bereit gestellt werden. Ein Einlassen in den Boden ist sehr sinnvoll. Die Sonnenkollektoren sollen exakt auf Süden ausgerichtet sein, in einem Aufstellwinkel von 60-70 Grad. Dadurch wären sie im Winter auch nicht mit Schnee bedeckt. Zentraler Einsatzbereich der Solarheizung sind die Wintermonate. Mit Holzprodukten im Werte von 150 Euro lassen sich kritische Tage durch Zuheizung überbrücken. Auch das Warmwasser für Dusche etc. werde bereit gestellt aus dem Topteil des Speichers, dem "Boiler-Teil". Als Heizsystem sei Fußboden- oder entsprechende Wandheizung ideal.

Die Kachelöfen des Sonnenhauses beinhalten einen Wasseraufheizblock. Es könne auch eine Pelletheizung im Keller diesen Zweck erfüllen oder eine Großscheitanlage. Hier haben die letzten Jahre einen großen technischen Fortschritt erbracht gegenüber den Holzheizgeräten der Historie - gerade im Bedienkomfort. Es könne aber ebenso mit Erdgas oder Heizöl dazugeheizt werden - allerdings verliert das System damit seinen "Sportsgeist" und wird in der Zukunft auch zunehmend teurer. Allerdings kann der Wald auch nicht beliebig verheizt werden - vor 200 Jahren was dies schon einmal ein Problem!

Fazit: Es braucht echte Fachleute mit jahrelanger Erfahrung wie Andreas Schuster, um die Technik des Solarhauses auch wirtschaftlich umzusetzen. Doch dann wird das Solarheizen nicht nur kalkulierbar, sondern auch zum Wohnluxus - das Aufdrehen des Heizkörpers kostet nichts mehr -, zum Lebensgefühl der Unabhängigkeit und zur Freude: da lacht der Geldbeutel. Es gibt keine Alternative zur Sonnenenergie - wenn sie richtig genutzt wird. Die Unabhängigkeit von Heizöl und Erdgas ohne Umweltemissionen (!!!) ist das einzig Sinnvolle. Das Investment gleicht schon heute einer unterbewerteten Aktie. Wer heute noch eine Öl- oder Gasheizung einbaut, ist der Dumme.

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.