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20 Jahre BRK-Seniorenheim in Wolnzach

(Wolnzach, ted)

So gab es viel zu feiern am Sonntag. Mit dabei: die Präsidentin des Bayerischen Roten Kreuzes, Prinzessin Christa von Thurn und Taxis mit ihrem Gatten Max Emanuel, dem Prinzen. Sie begann auch die Reden der Ehrengäste mit einer Darlegung der Philosophie guter Altenpflege, dankte den Mitarbeitern für ihr Engagement, lobte den Kreisverband als besonders rührig und flexibel und erklärte, warum sie lieber in Wolnzach sei als bei einem Termin mit der Bundeskanzlerin in Tutzing.

Bei strahlendem Sonnenschein war dies auch verständlich. Die Jubiläumsfeier fand im Freien statt. Da passte das Singen der Bayernhymne. BRK-Kreisvorsitzender Hans Koziel begrüßte die Festgäste, unter ihnen die Landtagsabgeordneten Görlitz und Weichenrieder sowie Altlandrat Dr. Traugott Scherg mit Gattin. Vor fünf Jahren hatte der Kreisverband die Trägerschaft für das Heim übernommen - nach größeren Defiziten in den Vorjahren. Doch nun, mit einer Auslastung über 95 Prozent, herrschten wieder schwarze Zahlen bei gutem Personal und humaner Führung, bei ständiger Weiterentwicklung. Der Garten wurde neu angelegt, Kinder kommen zum Mittagessen, neue Möblierung und Farbgestaltung tragen zur guten Stimmung bei den Heimbewohnern bei. Das unterstrich auch Heimbeiratsvorsitzende Schätzl, die Ehrung langjähriger Mitarbeiter - die Frauen der ersten Stunde durch BRK-Geschäftsführer Herbert Werner - und die Auszeichnung guter Heimbewohner durch Heimleiterin Manuela Böhland. Auch zwei von ihnen sind seit der Eröffnung, einer seit 16 Jahren dabei.

Gespielt hat die Marktkapelle unter Leitung Karl-Heinz Richters. Zuvor hatte sie den Festgottesdienst mit Dekan Johann Braun begleitet (Haydnmesse), der im Pflegeheim selbst zuhause ist dank vieler Gläubiger. Braun fragte auch in der Predigt nach den Wurzeln humaner Pflege und der Pragmatik der christlichen Nächstenliebe, wie sie beim alten Menschen ankomme oder wie sich die Generationen auseinander entwickeln und doch wieder finden. So sei es wichtig, dass das Heim mitten im Ort ist, ein Stück Heimat bleibt.

Bürgermeister Schäch betonte, dass nach dem Abriss des ehemaligen Krankenhauses es nicht selbstverständlich war, dort dieses Heim neu zu errichten und den wertvollen Baugrund dazu zu stiften. Es kam auch ein wenig der Einblick, wie es damals wirklich zuging. Als 2. Bürgermeister Max Neumayr seinen Jagdfreund Fritz Birkel vergebens versuchte, zu erreichen. Sich Dr. Hans Eisenmann persönlich verwenden musste, dass dieses Haus gebaut wurde, es neue Arbeitsplätze für das Krankenhauspersonal gab. Beim IHK-Empfang 1985 gab Minister Birkel dem Wolnzacher Anzeiger seine Zusage. Voraus ging eine Artikelserie mit Leserbriefen.

Landrat Rudi Engelhard zeichnete den politischen Kurs des Landkreises nach. Ein zentrales Krankenhaus mit modernster Ausstattung. Im Landkreis neun Pflegeheime, die inzwischen alle neu gebaut oder renoviert sind - Vohburg steht nur noch an. Das Landratsamt kontrolliert die Pflege, die selbst kommunal organisiert sein muss. Mit zunehmenden Alter der Bevölkerung werde es aber immer wichtiger, so lange als möglich ein selbstbestimmtes Leben zuhause zu führen. Damit müssten die Heime ihr Dienstangebot öffnen z.B. durch Essen auf Rädern.

Diesem neuen Leitbild entsprechend wurde das Heim am Sonntag umbenannt in "Haus der Senioren Wolnzach". Als Attraktion des Tages wurde das neue Fahrzeug für den Retter vor Ort geweiht. Pfarrer Braun: "Feuerwehrkommandant Wimmer sagte immer: langsam fahren, wenn's passiert." Vor einer Woche wurde auch der 3. Rettungswagen für den Landkreis seiner Bestimmung übergeben - nach langem Kampf.

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