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Das Vermächtnis einer großen Ära Wolnzach

(Wolnzach , ted)

Bürgermeister Josef Schäch wollte sich zum Ende seiner 18-jährigen Bürgermeisterschaft noch einmal an seine Wolnzacher wenden. Rückblick und ein Mit-auf-den-Weg-Geben an seinen Nachfolger. Bei Kaffee und Kuchen versprach Schäch aber auch "Klartext" zu reden. Wer dahinter eine Wahlkampf-Attacke vermutete, wurde enttäuscht bzw. die große Harmonie mit seinen Freien Wählern wollte Schäch wieder verdienen. Vielleicht war der Sonntag auch nötig, weil von den langjährigen Weggenossen nicht das Lob, die Anerkennung für die "Ära Schäch" so kam, wie es ihm gebührte. Unter den Zuhörern waren die Spitzen der CSU wie Jens Machold, MdL Max Weichenrieder und Gewerbeverbandsvorsitzender Karl Straub, sowie die Freien Wähler im Pferdesportverein.

Eineinhalb Stunden Rede, Bilanz des Erreichten, Eingeständnisse des Umdenkens, garniert mit Witz und persönlichen Begebenheiten - und Schäch kann reden, kann einen Saal unterhalten. So wundert es nicht, dass Schäch einen lang anhaltenden Applaus erhielt. Dank und Anerkennung, die ungemein gut taten, ihm und dem Markt nach außen, die Grabenkämpfe als Kleinlichkeiten relativierend. Ja, das Engagement eines erfolgreichen Unternehmers für den Markt hat viel geschaffen, worum wir beneidet werden. 4 Mio. Euro Gewerbesteuer und 4 Mio. Euro Einkommenssteuer jährlich sind ein starkes Ergebnis, eine Vervierfachung seit Amtsantritt. Lang ist die Liste der Betriebsansiedlungen im Markt - durchwegs große, starke Firmen. Die Einwohner stiegen von 7000 auf 11000 und das Gymnasium kam und siegte. Mit den Museen wurde der Tourismus angekurbelt, Hotels folgten, die Übernachtungen stiegen von 5000 auf 20000 jährlich. Auf das Jugend- und Bildungsdorf ist Schäch besonders stolz. Er wirft aber dem Staat Versagen bei der Ausbildung vor der Lehre vor.

Heute weiß Schäch, wovon er spricht. Es ist die Altersweisheit dazugekommen. Sie wirkt nicht als Koketterie, wenn auch der Wunsch dahinter stehen mag, mit Sozialem Gutes zu tun, sich ein Polster für die Ewigkeit anzuhäufen. Er hatte seinen Betrieb zurückgestellt, seine Finanzkraft überschätzt und Tiefen durchlitten, die heute schon wieder vergessen zu sein scheinen. So nahm alles ein gutes Ende. Die Gemeinde ist viel besser aufgestellt als beim Amtsantritt und sein Betrieb hat sogar letzte Woche den größten Auftrag aller Zeiten an Land ziehen können. Wolnzach braucht also kein schlechtes Gewissen zu haben, dass der Bürgermeister sich mit seinem Amt übernommen hätte. Schäch war ein Bürgermeister wie Bayern ihn fordert.

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