Wolnzacher Ausbildungspakt geschlossen
(Wolnzach, ted)Den Stammtisch des Gewerbeverbands im "Bürgerbräu" nutzte Bürgermeister Josef Schäch, um die anwesenden rund 30 Mitglieder für sein Jugend- und Bildungsdorf und das dahinter stehende Förderungskonzept zu gewinnen. Nachdem es viele Jugendzentren gibt, aber nur ein Jugend- und Bildungsdorf, nämlich in Wolnzach, wollte Schäch auch einen außergewöhnlichen Schulterschluss zwischen Gemeinde/Jubi und den Gewerbetreibenden. Im 1. Ausbildungsjahr könne der Lehrling auch in einen anderen Wolnzacher Betrieb wechseln, wenn er feststellt, dass der 1. Ausbildungsberuf für ihn nicht passt. Auf die Betrieben kämen dabei keine Kosten zu. Die Jugendlichen gehen einen Tag pro Woche zur Schule und einen Tag in das Jubi zum Förderunterricht.
Bei der Marktserviceleiterin hätten die Gewerbetreibenden Glück gehabt, betonte Josef Schäch. Nun müssen auch Vorteile nach der anderen Seite fließen. Da fast die gesamte Vorstandschaft vertreten und positiv eingestellt war, konnte 1.Vorsitzender Karl Straub den Ausbildungspakt auch eingehen. So wird es in Wolnzach keine Jugendlichen ohne Lehrstelle mehr geben.
Schäch anerkannte die hervorragende Arbeit, die Sozialpädagoge Max Thalmeir im "Jubi" leistet. Innenminister Joachim Herrmann wird das Jubi am 29.April besuchen und Schäch bittet, dass auch Kultusminister Siegfried Schneider sich diesem Termin anschließt. Natürlich erwartet die Gemeinde auch finanzielle Unterstützung von oben, zumindest vom Landkreis. Inzwischen ist eine zweite Kraft für 30 Stunden die Woche eingestellt. Auch an eine weitere 400-Euro-Kraft ist gedacht. Für die großartige Arbeit bedarf es Profis und keine 1-Euro-Kräfte. Nur so sei Erfolg erreichbar, wie es auch bei der Marktserviceleiterin zutrifft. Finanziert muss dies aber langfristig aus Sozial- und Bildungsmitteln werden. Die Bildungspolitik für die Hauptschule ist laut Schäch und vieler Ausbilder sehr mangelhaft. Sie erreiche oft keine Ausbildungsreife und bei den Jugendlichen Frust aus ständiger Überforderung.
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