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Mit Löwe, Bild und Uhr: Abschied vom Wolnzacher Gemeinderat

(Wolnzach, lt)

Eine große Ehre sei es ihm, so begann Noch-Bürgermeister Josef Schäch seine Rede in der Nepomuk-Stubn, diesen Abend noch miterleben zu dürfen. Auf dem Programm stand die Verabschiedung der Gemeinderäte und Ortssprecher, die in der neuen Legislaturperiode dieses Amt nicht mehr bekleiden dürfen oder wollen. Dank gebühre den ausscheidenden Damen und Herren schon dafür, dass sie diese Verantwortung getragen hätten.

In einem kurzen Rückblick über die vergangenen Jahre entschuldigte sich Schäch für "böse Worte", die manchmal im Eifer des Gefechts gefallen seien. Doch, so denke und hoffe er, werde man weiter in Freundschaft miteinander kommunizieren können. Der Gemeinderat habe mutige Entscheidungen getroffen, und in Gesprächen, die er schon in Vorbereitung auf sein neues Amt als Landrat geführt hat, habe er herausgehört, dass Wolnzach z.B. mit der Marktentwicklungsgesellschaft weit über den Landkreis hinaus Signale gesetzt hat, und Schäch versprach dem neuen Gemeinderat: "Mein Herz wird auch als Landrat weiterhin an Wolnzach hängen!"

Dann beschenkte der scheidende Bürgermeister alle ausscheidenden Mitglieder mit einem Wolnzacher Porzellan-Löwen, einem Bild des Marktes oder einer Uhr mit Marktwappen.

Die komplette Liste der geehrten Gemeinderäte und Ortssprecher finden Sie ->->-> hier!

Jens Machold, der am 2. Mai sein Amt als neuer Bürgermeister antritt, dankte seinem Vorgänger dafür, dass er Wolnzach 18 Jahre "im Gespräch gehalten" hat. Er habe dafür gesorgt, dass man Wolnzach nun im ganzen Landkreis wahrnimmt. Dann dankte er Josef Schäch für die stets gute Zusammenarbeit und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass es auch im neu formierten Gemeindegremium so konstruktiv weitergehen werde.

Weniger formell gestaltete anschließend Gemeinderat Matthias Boeck den Abend, als er dem ins Landratsamt wechselnden Bürgermeister einen Flaschenhalter schenkte. In seiner bekannt hintersinnig-humorigen Art erklärte Boeck das schwarze Stück am späteren Abend "als Gegenstand, der auf der Grundlage der physikalischen Berechnung der Hangabtriebskraft am trägerlosen Abendkleid unter Berücksichtigung des Parameters mü (griechische Buchstaben waren nicht unter den Gästen) zur Stabilität der Politik beiträgt".

Zuvor sorgte die Spargelcremesuppe mit gebratenem Lachs, der Mandelsplitterchen schmeichelten, für gelöste Stimmung. Dann eroberte das Schweinefilet "Normandie" die Tische. Auf Blattspinat, effektvoll begleitet von Morcheln und Apfelstücken, lieferte es in glücklicher Symbiose mit Spätzle und Kartoffel-Kroketten einen weiteren Beweis für die Qualität der Axthammerschen Küche in der Nepomuk-Stubn. Das Tüpfelchen auf dem "i" steuerte die Calvados-Sahne-Soße bei.

So weit, so gut, möchte man sagen, doch Matthias Boeck, dem es ebenso wie allen Gästen sehr gut geschmeckt hatte, wollte an diesem Abend schon an die Zukunft denken. In Anbetracht der Tatsache, dass er das Amt des Wirtschaftsreferenten verlieren werde, schlug er für sich die Einrichtung eines Korruptionsreferats vor. Wenn Wolnzach noch schwärzer werde und auf den Straßen des Marktes nur noch schwarze Autos eines bestimmten Herstellers zugelassen würden, käme man wohl um die Einrichtung eines Referats für ausgleichenden Unsinn nicht herum.

Leider, muss man als Beobachter sagen, verlor sich das Tischgespräch dann in der Diskussion über Geschwindigkeitsbeschränkungen auf Hochgeschwindigkeitsstrecken und in der Klärung der Frage, wie Schafe und Rinder vor ICEs geschützt werden können, bevor ein insgesamt doch sehr angenehmer Abend in der Nepomuk-Stubn ein spätes Ende fand.

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