hallertau.info News

25% auf alles - außer Tiernahrung! Abgeltungssteuer mal anders

(Rohrbach, sms)

Hallertauer Volksbank lässt Kabarettist Christoph Brüske die neue Abgeltungssteuer erklären. Kombination aus Information und Entertainment kam bestens an.

Rohrbach: "Wer könnte wohl das eher trockene Thema Abgeltungssteuer besser rüberbringen als ein Kabarettist", nannte Wilfried Gerling, Vorstandsvorsitzender der Hallertauer Volksbank, als Beweggrund für einen Infotainmentabend mit Kabarettist Christoph Brüske. In der Rohrbacher Turmberghalle begrüßte der Bank-Chef am vergangenen Dienstag weit über 250 Gäste.

Mit satirischen Wortwitzen, über das Verhältnis der Deutschen zum Thema Geld, eröffnete Brüske sein Programm, bevor er mit einem Lied zur Steuerentwicklung in Zeiten der Großen Koalition zur offiziellen Begrüßung durch Gerling überleitete. "Was kommt mit der neuen Abgeltungssteuer auf unsere Anleger zu? Wie bereitet man sich am besten auf die neue Steuersituation vor?", waren Fragen, die Gerling in den Raum warf. Im Wechselspiel mit Brüske ging Jochen Matthes, Investment-Spezialist der Union Investment, in seinen Vorträgen auf diese Fragen ein und brachte Licht in die dunklen Ecken der Abgeltungssteuer. "Wer jetzt handelt, hat noch etwas Zeit für eine abgeltungssteueroptimierte Gestaltung seiner Anlagestrategie" erklärte Matthes und stellte den Gästen auch gleich passende Lösungen vor. Der Gastredner verdeutlichte die neuen steuerlichen Bedinungen: "25% auf alles! So könnte man die Abgeltungssteuer in der Kurzform beschreiben. Ab 1. Januar 2009 werden alle Einkünfte aus Kapitalvermögen, also Zinsen, Dividenden und Veräußerungsgewinne, unabhängig vom persönlichen Einkommenssteuersatz einheitlich mit 25% besteuert. Lediglich innerhalb der bereits bekannten Freigrenzen bleiben diese Einkünfte auch künftig steuerfrei. Zusätzlich erhöhen der Solidaritätszuschlag und die Kirchensteuer die Steuerschuld." Die Abgeltungssteuer soll einer der ersten Schritte zu einer Vereinfachung des Steuergesetzes sein. Zusammengefasst war Matthes' Empfehlung an die Gäste, jetzt die Geldanlagen bereits auf die künftigen Rahmenbedingungen umzustellen, um steuerliche Belastungen zu vermeiden oder zumindest in erster Zeit zu umgehen. "Wer's schlau macht, kann von der neuen Steuer sogar profitieren", so Matthes.

Richtig schlau waren die Steuerberechnungen von Kabarettist Brüske. Er berechnete beispielhaft an seinem Bühnengast "Elektriker Peter", dass er bei einem angenommenen Jahresbruttoeinkommen von 100.000 Euro, nach Abzug aller Steuern, immerhin noch mit dem verbleibenden Rest von rund 25.000 Euro gut leben könne. "Ziehen wir jetzt noch die neue Abgeltungssteuer von 25% ab, dann ist Ihr Geld futsch!" so Brüske. "Wenn wir jetzt die 19% Mehrwertsteuer nicht vergessen, dann schulden Sie mir 19.000 Euro" rechnete Brüske dem etwas verdutzten Bühnengast vor. Ein Geschenk "im Wert von mehreren tausend Euro" überreichte Brüske das Buch "1.000 legale Steuertricks", welches ein Bestseller sei und 80 Mal häufiger verkauft wurde als das Kamasutra.

Seinen nächsten Auftritt stellte Brüske unter das Zeichen der Globalisierung. "In China gibt es blühende Landschaften. Und das obwohl die Mauer noch steht" und heizte damit die Stimmung nochmals in Richtung Höhepunkt an. Da dänische Krabbenfischer ihrem Fang zum günstigeren Puhlen nach Taiwan schicken, hätte so mancher Krabbensalat mehr Reisekilometer hinter sich als Hans-Dietrich Genscher. Auch musikalisch war Brüske ein echter Profi. So gab der ausgebildete Kammersänger einen Grönemeyer-Hit in etwas anderer Form zum Besten: "Wir werden um Grund und Bogen gebracht - Inder an die Macht!".

Das Beste kam aber ganz zum Schluss. Der Kölner überraschte mit hervorragenden Kenntnissen der lokalen Geografie und zog so Rohrbach, Geisenfeld und den Rest der Hallertau durch den Kakao. Mit seiner persönlichen Hommage an die Hallertau, der sogenannten "Hallertau-Hymne" vollbrachte Brüske ein wahres Meisterstück. Mit Textpassagen wie "Fahr Ingolstadt Richtung Süd, da gibt's bewohntes Gebiet. Wer hat noch Kraft, wer hat noch Power - der Hallertauer!" löste Brüske tosenden Applaus und Lachsalven aus. Auf Bitten von Gerling wiederholte Brüske seine "Ode an das Geschäftsgebiet der Hallertauer Volksbank" nochmals, bevor er als "Glücksfee" acht Gäste mit Preisen wie Navigationssysteme, Handys oder ipods im Rahmen einer Saalverlosung glücklich machen konnte.

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.