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Dellhauser Musikanten präsentieren Jubiläumsausstellung

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Wolnzach (18.8.2008; st). Die Idee hatte Museumsleiter Dr. Christoph Pinzl schon lange. Das Material dazu die Familie Eberwein. Und so entstand die Ausstellung „Michl Eberwein und seine Dellnhauser Musikanten. 60 Jahre von der Dorfkapelle zur Welt-Volksmusik“, die derzeit im Deutschen Hopfenmuseum zu sehen ist.

Museumsleiter Dr. Christoph Pinzl, Marlene Eberwein, ihr Bruder Michael Eberwein, Marlenes Gatte Max Seefelder und Fritz Winter jun. erläuterten der versammelten Presse das Konzept der Ausstellung. Das 60jährige Bestehen der Dellnhauser Musikanten ist nicht nur Grund zu Feiern, sondern der ideale Zeitpunkt, um deren Geschichte in einer Ausstellung für die Öffentlichkeit zu dokumentieren. Die Idee dazu hatte Dr. Christoph Pinzl. Er verwirklichte sie gemeinsam mit den Dellnhauser Musikanten auf einer Ausstellungsfläche von 150 Quadratmetern mit sehenswerten Exponaten, die zum Teil noch nie in der Öffentlichkeit gezeigt wurden, und mit interaktiven Elementen. „Das gehört dazu, vor allem, wenn es um Musik geht“, unterstrich der Museumsleiter. Überwältigt waren dann schließlich alle, als sie das Resultat sahen. Marlene Eberwein beschrieb es so: „ Als wir die breite Palette unseres Schaffens sahen, ist das Ganze für uns doch sehr emotional geworden. Vor allem, nachdem unser Vater vor zehn Jahren starb“. Michael Eberwein fügte hinzu: „Wir kannten die Ausstellungsstücke ja alle, aber sie waren eben verstreut. Das alles auf einen Blick zu sehen, ist schon sehr interessant“.

Dr. Christoph Pinzl zeigte sich mit dem Resultat zufrieden: „Die Gradwanderung ist uns gelungen, die Menschen und ihre Musik richtig in den Mittelpunkt zu stellen. Vor allem die Anfänge der Dellnhauser Musikanten war spannend, da sie ja nach dem Krieg Tanzmusik gemacht haben“. Max Seefelder, der die Geschichte der Dellnhauser einerseits als Familienmitglied, andererseits als Musikethnologe aufgearbeitet hat, findet, dass die Dellnhauser geradezu ein Paradebeispiel sind für Volksmusik, die in der Nachkriegszeit neu gemacht wurde. Stillstand gibt es für ihn bis heute nicht: „Nichts bleibt so, wie es ist, es wird immer wieder neu produziert“.

Dass die Dellnhauser Musikanten nicht nur traditionsbewusst, sondern auch stets offen sind für Neues, ist kein Zufall. „Wir haben sehr gute Musiker wie den Winter Fritz. Als Berufsmusiker kann er alles spielen und er will Neues machen“, erklärte Michael Eberwein.

Die Ausstellung ist bis Sonntag, 28. September 2008, jeweils Dienstag bis Freitag von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet und unbedingt sehenswert. Am 19. September gibt es um 20 Uhr ein großes Jubliäumskonzert mit den Dellnhauser Musikanten im Deutschen Hopfenmuseum. In diesem Rahmen wird die neue CD „Hopfa-Musi“ präsentiert.

Max Seefelder (links) und Museumsleiter Dr. Christoph Pinzl erklären dem Reporter des Bayerischen Fernsehens den Aufbau der Ausstellung.Interview mit Max Seefelder, Dr. Christoph Pinzl und Michael Eberwein.So sieht es aus, wenn die Dellnhauser Musikanten Pause machen. In den Anfängen spielte die Gruppe als Quintett, ab 1960 als Septett. Die Besetzung mit  sieben Musikern hat sich bis heute bewährt. Seit dem Bestehen spielten insgesamt 32 Musiker bei den Dellnhauser Musikanten mit.Sepp Kiefer illustrierte zwei Liederbücher mit einzigartigen Sammlungen von Musikstücken der Dellnhauser. Sie werden erstmals öffentlich gezeigt und können interaktiv durchgeblättert werden, Seite für Seite.Der Texter sitzt vor seinem Werk: Von Fritz Winter jun. stammt ein großer Teil der Liedtexte. Eine kleine Sitzgruppe lädt dazu ein, inne zu halten, über Kopfhörer Stücke der Dellnhauser anzuhören und auf dem Monitor die Texte in bairisch und hochdeutsch mit zu verfolgen.In diesen Terminkalendern ist ein ganzes Musikerleben dokumentiert und festgehalten: Darin schrieb Michl Eberwein alle wichtigen Ereignisse und Daten von 1952 bis 1998 nieder. Ein Stück Zeitgeschichte.

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