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Volksfestausklang: Das war Champagner – pur

(Wolnzach, ted)

Das 60. Hallertauer Volksfest erlebte am Montag einen Ausklang, der nicht nur jubiläumsreif ist, sondern in sich in die Geschichte dieses Volksfestes eingeht. Die Stimmung im Bierzelt glich einer Champagnerflasche – aufgestaut war pure Lust, herauszuspritzen. Die „Kniabiesla“ mussten nicht viel dazu tun, und schon sangen alle mit, ja forderten die Superband geradezu heraus, ihre Takte, Sequenzen darzulegen. Noch nie hatte diese Band und dieses Volksfest so eine brodelnde Stimmung. Auf den Bänken und dahinter.

Die Bedienungen erlebten nie so einen Abschied. Da passte gar nicht mehr der Gruß der Chefbedienung – sie blickten unter sich auf eine Gigaparty, die für all das Schuften und Quengeln der 11 Tage ein gigantisches Trinkgeld bedeutete. Sie waren Zeugen, dass „ihr“ Volksfest schäumte, wie das Bier der 11 Tage. Stimmung, wie es selbst das Oktoberfest nicht schafft. Die Kraft des Bier-Champagners.

Bürgermeister Jens Machold meisterte seine zweite große Herausforderung: Diesen Hexenkessel noch zu pushen. Auf die Bedienungen, den Wirt und alle, die für die 11 Tage Wolnzach zum Mittelpunkt der Hallertau, des Feierns, des Bayerntums – auch der Jugend – werden ließen. Vielleicht hatte sich dies alles aufgestaut. Wo auswärts Showbands das Publikum in Stimmung versetzten, spielten in Wolnzach die Blaskapellen bis zum Umfallen, fünf Tage in Folge – auch sie füllten die Festhalle bis zum Rande. Aber am 6. Tag knallte der Korken der Jugend. Geduldig warteten sie auf ihren Tag und dann gab es kein Pardon mehr – ausgelassenes Hüpfen auf den Tischen, bis sie krachten (Reflex des Korkens?). Die „Kniabiesla“ waren so verdutzt wie selten. Wer sie die Jahre zuvor erlebte – bei gleichem Ausklang – weiß was sie können. Und in der Zugabe ab 12 Uhr – von „oben“ persönlich gewollt – brachten sie es auch wieder. Davor ein Chaos der Musik – aber wen störte dies, wenn alle jubeln, wie wenn Deutschland Fußball-Weltmeister geworden wäre. War es der Hopfenpreis, der die Hallertau zum Überschäumen brachte, oder die geringe Arbeitslosenquote? Die Jugend feierte einfach. Großartig. Das ist Bayern. Sie wollte eigentlich nur positiv melden, dass mit ihr zu rechnen ist. In Wolnzach, in der Hallertau. Für Deutschland. Und: Es gab bei den Älteren nur noch Junggebliebene.

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