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Beabsichtigte Pflanzenschutzbestimmungen der EU

Ehe LD Bernhard Engelhard auf sein Thema „Kann die gewohnte Hopfenqualität mit den zukünftigen Pflanzenschutzbestimmungen noch aufrecht erhalten werden?“ einging, wandte er sich an die Brauer, bezüglich der Qualitätsanforderungen bei Schädlingsbefall sich auf die tatsächliche Brauqualität des Hopfens und weniger optische Eindrücke zu verlassen. Sogenannte „Schwellenwerte“ werden von Hüll gerade erarbeitet. Sie bestimmen, ab wann Spritzungen zu erfolgen haben. Im Toleranzbereich bestünde zwar ein gewisser Befall z. B. mit Blattläusen. Dadurch würde die Brauqualität aber keinesfalls beeinträchtigt. Doch dem Hüller Institutsleiter liegen die geplanten Pflanzenschutzbestimmungen schwer im Magen. Engelhard brachte es in Niederlauterbach ganz einfach auf den Nenner: Wenn das EU-Parlament den „health-check“ beschließt, fallen dem Hopfenbau in der EU sehr viele wichtige Pflanzenschutzmittel aus. Für einen Ersatz ist die Sonderkultur Hopfen für die Industrie zu klein. Noch dazu werden sich wegen der neuen Bestimmungen die Forschungsaufwendungen  vervielfachen, um nur ein neues Mittel zu erhalten.

Ohne Pflanzenschutz aber kann keine konkurrenzfähige Ernte eingefahren werden. Selbst die resistentesten Sorten brauchen eine Mindestunterstützung. Und welche Sorte wäre schon gegen alle Schädlinge resistent?

Ganz gravierend trifft es jetzt bereits die Bioprodukte und darunter auch den Bio-Hopfen. Er verwendete Kupfer zur Abwehr von Peronospora. Nun ist Kupfer in der Anwendung verboten. Es gibt kein Ersatzmittel. So wird dann gekämpft, Kupfer wieder zuzulassen.

Entsprechend müsse auch der „health-check“ abgelehnt werden. Alle EU-Parlamentarier sind zu aktivieren, mit Nein zu stimmen. Der „health-check“ hat einen sehr großen Fehler: er kennt keine Dosierung. Engelhard erklärte es an einem Beispiel. Eine Überdosis Salz ist für den Menschen tödlich (30gr.), aber als Würzmittel ist es nicht wegzudenken, für die Konservierung von Lebensmittel ebenso wenig, ja der Körper braucht Salz für sein Gleichgewicht. Nun müsste nach dem „health-check“ also auch das Salz verboten werden. Bei den Pflanzenschutzmitteln kommt es ebenfalls auf die Dosierung an. Viele Substanzen werden erst giftig oder tödlich in höheren Konzentrationen. Ohne das Regulativ der Dosierung kann es keine Ökonomie geben.

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