Ein Coach, ein Animateur, ein Philosoph
(Wolnzach, ted)Erika Görlitz lernte ihn einst als Staatssekretärin im Flugzeug kennen. Am Montag folgte er der Einladung der Regions-CSU, um vor mittelständischen Unternehmern sein Bestes zu geben: Prof. Rolf Osterhoff. Gepflegte Sprache mit Witzen durchsetzt, Wortspiele, um Lebenswichtiges zu erklären, Praxisbezug, Humanität – ein Genuss diesem Redefluss zuzuhören.
Doch er dauerte nur 45 Minuten. Geschenkt ist eben geschenkt. Dafür lud der Gastgeber, Autohaus Straub, die rund 120 Zuhörer aus der ganzen Region zu einem kalten Buffet ein. Hopfenvizekönigin Maria Hainzinger servierte. Und die Gäste fühlten sich wohl – waren gerne nach Wolnzach gekommen.
Natürlich gibt es so ein Feuerwerk der Worte von der CSU nur in Wahlkampfzeiten. Und in der Vorrede legte sich Erika Görlitz auch charmant ins Zeug, die Vorzüge Bayerns und seiner herrschenden Partei herauszustellen. Gerade der Landkreis sei in einer Boomregion. Wer einen Ausbildungsplatz ernsthaft suche, finde auch einen. Der Mittelstand sei die Basis des Erfolgs in Bayern, der über die Jahre zu einem doppelt so hohen Wachstum führte als im Norden Deutschlands. Erika Görlitz stellte vor ihre Mitstreiter im Wahlkampf, die Honoratioren der Gemeinden und die Presse.
Das Thema des Vortrags lautete „Lebe ich oder werde ich gelebt?“ Lebenskunde in Staccato: Leben ist die Summe bewusst gelebter Augenblicke. Glücklich kann der Mensch nur in der Gegenwart sein. Tue was du tust. Aus der Gabe kommt die Aufgabe, aber gebe nicht auf. Die eigenen Stärken erkennen und sie bewusst einsetzen. Beachten trägt die Achtung in sich… Mit Rollenspiel-Beispielen vertiefte Prof. Osterhoff seine Thesen, Lacher auslösend. Oder direkten Witzen, wie z. B. Mut, Übermut und Schlagfertigkeit: Mut zeigt, wer in der Unterhose ins Theater geht. Übermut wäre, die an der Garderobe abzugeben. Schlagfertig äußert sich die Garderobenfrau: Wollen Sie Ihren Knirps nicht auch mit abgeben? Aber als die Lacher einsetzen eilt Osterhoff schon zum nächsten Paradigma oder weiteren wichtigen Weisheiten.
Fazit: Keiner bereute diesen Abend, keiner wird sich ändern oder sich viel erinnern können, keiner wird sich am 28. September undankbar zeigen. Aphorismen der Lebensweisheit als Wahlgeschenk, anspruchsvoll vorgetragen – gut, dass wir Wähler sind.
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